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Landkreis Donau-Ries: Warum der Energy Award im Landkreis vorerst auf Eis liegt

Landkreis Donau-Ries

Warum der Energy Award im Landkreis vorerst auf Eis liegt

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    Die Gaspreise sind nur ein Grund für verstärktes Energiesparen.
    Die Gaspreise sind nur ein Grund für verstärktes Energiesparen. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Energie und Energiesparen sind nicht nur Zukunftsthemen. Sie sind wohl aktueller denn je - dazu bedarf es nur eines Blickes auf die erhöhten Abschlagszahlungen, die die Energieversorger dieser Tage festsetzen. Doch vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit will der Landkreis Donau-Ries weniger Energie verbrauchen. Eine verbindliche Teilnahme am europäischen Energiespar-Projekt "European Energy Award" (EEA) wurde jetzt trotzdem auf Eis gelegt. Hierfür führt Landrat Stefan Rößle, der sich nicht per se gegen diese Zertifizierung ausspricht, gewichtige Gründe an.

    Einige Donau-Rieser Kreisräte plädieren für einen eigenen Weg in Sachen Energiesparen

    In einer Sitzung des Kreisumweltausschusses stand jüngst das Thema "Energy Award" auf einen Antrag der Grünen hin auf der Agenda. Nicht wenige Ausschussmitglieder haderten allerdings mit dem Vorhaben. Denn in erster Linie bedeutet eine Teilnahme an dem Award eben auch: Mindestens eine neue Stelle müsste geschaffen werden. Ausschussmitglied Karl Kolb (AL-JB) plädierte dafür, dass der Landkreis einen "eigenen Weg" gehen sollte, anstatt sich an die strikten Vorgaben des EEA halten zu müssen. Auch Matthias Fritsche von der ÖDP unterstrich, dass Zertifizierungen wie der EEA "manchmal Augenwischerei" seien. Angesichts von immer mehr zu erfüllenden bürokratischen Auflagen riet Alois Schiegg (AL-JB) dazu, lieber eine Fachkraft einzustellen, die Photovoltaikanlagen und ähnliches tatsächlich auch montieren kann. Die Grünen-Rätinnen Ursula Kneißl-Eder und Eva Münsinger hielten dem entgegen, dass ebenjene Programme stets ein Ansporn sein könnten, mehr zu tun. Die Mehrheit allerdings stimmte für die Variante, die Landrat Rößle schließlich vorschlug: Nicht per se "Nein" zu sagen zum EEA, aber vorher genau zu prüfen, ob geeignetes Personal auch finanziert und überhaupt gefunden werden kann.

    Landrat Rößle: Ist der European Energy Award sinnvoll für den Landkreis Donau-Ries?

    Rößle erklärt im Gespräch mit der Redaktion, dass der Landkreis Donau-Ries seit Jahren viel unternehme in Sachen Energiesparen und CO₂-Neutralität. Jedes Jahr würden Einsparungen bilanziert und neue Möglichkeiten dazu öffentlich erörtert. Der EEA (an dem sich beispielsweise die Stadt Donauwörth beteiligt) sei zwar ein seriöses Instrument, aber die festgeschriebenen Vorgaben sorgten denn auch für zusätzlichen bürokratischen Aufwand. Der Vorteil des Awards sei in der Tat eine "gute Vergleichbarkeit" mit anderen Landkreisen, der Nachteil allerdings die genannten formellen Zwänge - die nur erfüllt werden könnten, wenn man eine Fachkraft dafür hat. Rößle sagt, er wollte bewusst "keine Ja-oder-Nein-Entscheidung", sondern eine genaue Prüfung, ob der EEA für den Landkreis erforderlich und richtig sei. Zweifelsohne müsse in den kommenden Jahren mehr Personal für den Bereich "Energie" an der Kreisbehörde eingestellt werden - "daran führt gar kein Weg vorbei". Doch das sei aktuell kaum zu finden auf dem Markt. Das Thema habe eine enorm hohe Priorität, es müsse aber genau geprüft werden, welche Wege für wen die jeweils sinnvollsten seien.

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