Schon auf der Fahrt am Wahlsonntagmittag nach Berlin war BSW-Direktkandidat Manfred Seel voller Optimismus für ein „gutes Ergebnis“ seiner Partei. Erst recht ist es am Abend bei der Wahlparty im alten „Kosmos“-Kino der Bundeshauptstadt, als es die ersten Zahlen gibt. 4,8 Prozent prognostizieren die Hochrechnungen zu dieser Zeit für das Bündnis Sahra Wagenknecht und es geht noch immer um die spannende Frage, ob die Fünf-Prozent-Hürde noch zu knacken ist, um in den Bundestag einzuziehen.
„Selbst wenn es nicht reicht, ist es nicht das Ende der BSW“, hat Sahra Wagenknecht gerade vor laufenden Fernsehkameras gesagt. Und so sieht es auch Bundesvorstands-Mitglied Manfred Seel, der sich verhalten-optimistisch gibt: „Ich glaube daran, dass wir noch etwas zulegen. Meiner Meinung nach festigen sich die fünf Prozent noch. Jedenfalls wird das BSW gebraucht.“ Ein Mandat für sich persönlich allerdings hält er nicht mehr für möglich. „In Bayern werden wir den Sprung auf knapp vier Prozent nicht schaffen und damit bin ich im Moment nicht im Bundestag“, sagt Seel. „Nach meinen Erfahrungen komme ich nicht rein.“
Manfred Seel hat noch weitere politische Ziele
Davon allerdings breche die Welt nicht zusammen. „Ich hab noch viele andere Ziele, privat, beruflich und politisch und bin ja auch immer noch im BSW-Bundesvorstand“, sagt Seel. „Wir werden gebraucht als die einzige wirkliche Friedenspartei, die gegen Waffenhandel und Aufrüstung ist. Auch die soziale Gerechtigkeit, verbunden mit einer pragmatischen Position in der Migrationspolitik sei ein Merkmal, das das BSW vor anderen Gruppierungen auszeichne.
Die Partei sei jedenfalls in Aufbruchstimmung und das spiegle sich auch in der Atmosphäre am Wahlabend wider. Manfred Seel: „Die Stimmung hier in Berlin ist sensationell gut, immer wieder brandet tosender Applaus auf! Wir sind da und wir werden bleiben. Wir lassen die Bürgerinnen und Bürger nicht im Stich!“
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