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Parteiübergreifende Aktion soll Kandidaten für die Wahl des Stadtrats in Harburg bringen

Harburg

Gesucht: Kandidaten für den Harburger Stadtrat

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    Werben in der Stadt Harburg gemeinsam um Kandidatinnen und Kandidaten: (von links) die Fraktionssprecher Matthias Schröppel (PWG-BG-FW), Claudia Müller (SPD/Grüne) und Tobias Eska (CSU).
    Werben in der Stadt Harburg gemeinsam um Kandidatinnen und Kandidaten: (von links) die Fraktionssprecher Matthias Schröppel (PWG-BG-FW), Claudia Müller (SPD/Grüne) und Tobias Eska (CSU). Foto: Stadt Harburg

    Nicht wenige, die in diesen Tagen einem Vertreter einer Partei oder Gruppierung begegnen, die in der Kommunalpolitik aktiv ist, bekommen diese Frage gestellt. Die lautet: Könnte sich der- beziehungsweise diejenige vorstellen, für den Stadtrat (alternativ: Gemeinderat) zu kandidieren. Die Kommunalwahlen im März 2026 sind nicht mehr weit. Deshalb strecken auch in der Stadt Harburg die Verantwortlichen der örtlichen Politik ihre Fühler aus - und holen sich reihenweise Absagen. Dem Bewerber-Notstand wollen die Parteien und Gruppierungen nun mit einer fraktionsübergreifenden Aktion begegnen.

    Die Idee dazu hatte Claudia Müller. Sie ist das dienstälteste Mitglied im Harburger Stadtrat. Seit 2008 gehört sie dem Gremium an. Die Kommunalpolitik hat es der 54-Jährigen angetan. Sie ist beruflich als Ingenieurin tätig, ist verheiratet, hat drei Kinder und führt im Stadtrat die SPD/Grünen-Fraktion. „Das geht nur mit Rückendeckung von Zuhause. Mein Mann hat in den vergangenen Jahren viel geholfen“, sagt Claudia Müller.

    Auf jede Liste in der Stadt Harburg können bis zu 20 Kandidaten

    Die will auch bei der Wahl 2026 wieder auf der SPD-Liste als Stadtratskandidatin antreten und beteiligt sich aktiv an der Bewerbersuche. Bis zu 20 Personen kann jede Partei/Gruppierung aufbieten. So viele Mitglieder hat auch der Stadtrat. Bei der Wahl 2020 gab es in der Burgstadt einen Rekord: Die Wählerinnen und Wähler konnten gleich bei sieben Listen ihre Kreuzchen machen oder ihre Stimmen verteilen: CSU, SPD, PWG-BG-FW, Grüne, Liste Großsorheim, Liste Mauren und Liste Mündling. Somit hätten es 140 Kandidaten sein können. Doch schon damals gelang es nur schwerlich oder gar nicht, alle Plätze zu besetzen.

    Die Situation sei nicht einfacher geworden, ist von den Organisatoren der Parteien und Gruppierungen zu hören. „Man fragt die halbe Stadt ab und kriegt niemanden“, schildert Claudia Müller. Dies bestätigen ihre Fraktionssprecher-Kollegen Matthias Schröppel (PWG-BG-FW) und Tobias Eska (CSU). Die waren von dem Gedanken, gemeinsam die Werbetrommel für die Arbeit im Stadtrat zu rühren, sogleich angetan.

    Wie viel Zeit beansprucht das Amt eines Stadtrats in Harburg

    Die Erfahrung aller: Viele Bürgerinnen und Bürger wüssten nur wenig oder gar nichts über dieses Ehrenamt. Die meistgestellte Frage laute: „Wie viel Zeit kostet das?“ Für Zögern sorge auch die Unsicherheit, ob man in die jeweilige Partei oder Gruppierung eintreten muss. Dies sei nicht der Fall, so die führenden Köpfe. Freilich bedeute die Stadtratstätigkeit auch Arbeit. Sitzungen und Termine seien zu besuchen, aber man könne das Engagement ein Stück weit den eigenen Möglichkeiten anpassen. Unter anderem dies wollen die Fraktionen und Bürgermeister Christoph Schmidt am Montag, 26. Mai, in der Aula der Grund- und Mittelschule Harburg aufzeigen (Beginn: 19 Uhr). Veranstalter ist die Stadt.

    Niemand werde an diesem Abend gedrängt. Er diene allein der Information. Man wolle zeigen, dass die Stadträte in erster Linie die Verwaltung im Rathaus beraten, „damit das Bestmögliche für die Bürger herauskommt“, erklärt Matthias Schröppel. Man könne mitgestalten und Verantwortung übernehmen, beschreibt Tobias Eska, der 2020 zu den Neulingen im Stadtrat zählte, seine Motivation. Der 44-Jährige Polizist ist verheiratet, hat zwei Kinder, trainiert ein Fußball-Jugend-Team und bilanziert: „Das ist alles gut machbar.“

    Derzeit gehören nur drei Frauen dem Harburger Stadtrat an

    Übereinstimmend betonen der Bürgermeister und die Fraktionsvertreter das gute Klima im Harburger Stadtrat. „Es macht Spaß“, sagt Eska. Christoph Schmidt hofft, dass durch die Veranstaltung „der ein oer andere die Angst vor dem Stadtrat verliert“. Wichtig sei, dass in dem Gremium der Querschnitt der Bevölkerung abgebildet ist. Soll heißen: Menschen mit unterschiedlichen Berufen, mit unterschiedlichem Alter und Geschlecht. Derzeit sitzen nur drei Frauen am Ratstisch.

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