Was sich in der Stadt Rain tut, welche Schwerpunkte und Ziele gesetzt werden, ergibt sich oft aus der Dringlichkeit der Themen, dann auch wieder aus den finanziellen Möglichkeiten und nicht zuletzt aus mehr oder weniger gut gefüllten Fördertöpfen, an denen man sich bedienen darf. Ein bisschen wie eine Wundertüte ist da seit zwei Jahren der so genannte Projektfond, ein Instrument der Städtebauförderung, mit dessen Hilfe - verbunden mit der Kreativität der Bürger - so manches Ereignis in Rain schon realisiert wurde.
Jetzt gaben die Stadt Rain und die Lenkungsgruppe grünes Licht für eine ganze Reihe von Projekten, die im Rahmen dieses öffentlich-privaten Programms 2025 in Rain umgesetzt werden. Der Projektfonds finanziert sich zu 50 Prozent von privater Seite. Die weiteren 50 Prozent werden aus Mitteln des Städtebauförderungsprogramms und der Kommune kofinanziert. Jeder Euro von privater Seite wird somit um den gleichen Betrag von öffentlicher Hand (Bund, Land, Kommune) aufgestockt.
Und das sind die Ideen aus der Bürgerschaft, die im kommenden Jahr stattfinden sollen:
- Der Freundeskreis Stadtpark und die Stadt Rain wollen ein Kneippbecken im Stadtpark errichten. Es soll als natürliche und nachhaltige bauliche Einrichtung die Attraktivität der Stadt steigern wie auch die Gesundheitsangebote, die sozialen Interaktionen. Mit 67.000 Euro Kosten wird das Projekt geschätzt. Im ersten Quartal soll das Kneippbecken gebaut werden.
- Der Freundeskreis Alt Rain, der Obst- und Gartenbauverein, die Stadt und Sponsoren planen - ebenfalls im Frühjahr - Grüne Inseln im Innenstadtbereich. In Pflanztrögen mit und ohne Sitzgelegenheit sollen schattenspendende Bäume und/oder Rankpflanzen für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Schwerpunkt soll zunächst die Freifläche in der Hauptstraße 72 sein, aber auch die Schlossstraße und der Schlossplatz. Kostenpunkt: zirka 30.000 Euro,
- Der Digitale Gutschein ist eine Initiative der Interessensgemeinschaft „Wir aus Rain“, der Unternehmen und Vereine. Mit dieser „Tilly Card“, die im ersten Vierteljahr startet, soll Kaufkraft in Rain gebunden werden, ein Wir-Gefühl entstehen, die Online-Präsenz der örtlichen Betriebe gestärkt werden und vieles mehr. Kosten: 8000 Euro.
- Eine unsichtbare Messlinie in Form eines Laservorhangs soll es möglich machen, die Passanten in der Innenstadt zu zählen. Diese Frequenzmessung kostet rund 5000 Euro und soll Schlussfolgerungen für Geschäftsleute, Immobilieneigentümer und die Stadt ermöglichen. Die Idee kommt vom Gewerbeverein; die Stadt unterstützt ihn.
- Die IG „Wir aus Rain“ plant für das dritte Quartal eine Workshopreihe „Social Media“, damit die Unternehmen ihre digitale Präsenz stärken können, sich besser mit anderen Projekten verbinden können und damit auch die Attraktivität der Einkaufsstadt Rain erhöht wird. Kostenpunkt: 4000 Euro.
- „Store Checks“ heißt eine Idee der Stadt Rain und ihrer Geschäfte, mit der die Schaufenster als Visitenkarte eines Unternehmens optimiert werden sollen. Kostenpunkt: 3000 Euro.
- Eine Infotafel am Schloss wird die Geschichte des Bauwerks und allgemeine historische Informationen darstellen. Sie wird etwa 1000 Euro kosten und ist eine Initiative des Freundeskreises Alt Rain, der Stadt Rain und der IG „Wir aus Rain“.
- Die Einkaufsnacht „Schau nachts Rain“ (5000 Euro) ist ebenfalls im Programm des Projektfonds.
- Ein Einkaufsführer (2000 Euro) soll die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten darstellen.
- Die Märkte sollen für etwa 6000 Euro weiterentwickelt werden. Dabei geht es um mehr strukturelle Vielfalt und Attraktivität, um Ausdehnung des Marktgeländes auf die Schlossstraße sowie um mehr Besucher.
- Der Vokalkreis Rain will im Herbst ein spezielles Konzertformat im Schloss anbieten: „Spuk im Schloss - von Geistern, Mördern und Phantomen“ soll an zwei Nachmittagen Musik mit Lesungen von Sagen aus der Region und mit Kulinarik verbinden (3000 Euro).
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