Die Stadt Rain setzt frühzeitig die gesetzlichen Vorgaben von Bund und Land für die kommunale Wärmeplanung um. Kommunen unter 10.000 Einwohnern haben dafür bis 30. Juni 2028 Zeit. Der Stadtrat Rain hat schon am 10. Oktober 2023 einstimmig den Einstieg in die Planung beschlossen. Nachdem der staatliche Zuschuss im September 2024 zugesagt worden war, erfolgte die Vergabe an die LEW am 12. November 2024. In einer Besprechung der Stadt mit zwei Partnern erfolgte jetzt bereits der Projektstart.
Die LEW hat sich nämlich die digikoo GmbH, Tochterunternehmen des Energie-Iinfrakturanbieters Westenergie AG, Sitz Essen, „ins Boot“ geholt. Im Frühjahr 2026 und damit zwei Jahre früher als vorgeschrieben soll der Plan vorliegen. Von den Ergebnissen sollen neben der Stadt auch die Industrie- und Gewerbebetriebe und die Bürgerinnen und Bürger profitieren.
Immobilieneigentümer sollen Planungssicherheit haben
Die Bezeichnung als „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ besagt schon, worum es bei dieser Planung geht: Hauptziele sind die Ermittlung einer CO2-neutralen Wärmeversorgung und das Erreichen von Planungssicherheit für Immobilieneigentümer. Ein frühzeitiges und umfassendes Konzept ermöglicht, die Wärmewende vor Ort zügig voranzutreiben. Die Wärmeversorgung ist heute für einen erheblichen Teil des „Treibhaus-Effektes“ verantwortlich – durch Erzeugung von Prozesswärme in der Produktion oder durch Heizungen. Der Plan soll eine klare Orientierung geben, wie Gewerbe, öffentliche Gebäude und Wohnungen klimafreundlich mit Wärme versorgt werden. Deshalb fördert der Bund die Planungskosten mit 90 Prozent.
Bürgermeister Karl Rehm zeigte sich beim Startgespräch überzeugt, gemeinsam mit LEW und digikoo schon bald Ergebnisse erzielen zu können: „Im Vordergrund der Kommunalen Wärmeplanung steht die sichere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit zuverlässiger Heizenergie auch in den nächsten Jahrzehnten. Für die Zukunft der Energieversorgung Rains ist die kommunale Wärmeplanung daher ein bedeutender Baustein. Wir werden jetzt unmittelbar alle notwendigen Daten erheben und dann zügig eine Maßnahmenliste zur Umsetzung erstellen. Dabei werden wir selbstverständlich die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen.“ Geplant seien deshalb auch Informationsveranstaltungen.
Im zweiten Schritt werden dann verschiedene Heizungstechnologien geprüft
LEW wird bei der Planung die Energieversorgung als Ganzes betrachten – also Strom, Mobilität und Wärme. Das Unternehmen ist nicht nur Stromversorger, sondern hat langjährige Erfahrung beim Betrieb von Wärmenetzen und bringt seine Expertise bereits in zahlreichen Kommunen ein. Die digikoo GmbH konzentriert sich in Rain auf die Entwicklung innovativer Lösungen in den Bereichen digitale Zusammenarbeit und Technologien.
Beginnen wird die Planung mit einer Bestandsanalyse, in der Haushaltszahlen, Gebäudestruktur, Art der bestehenden Heizungsanlagen und die Stromnetze erfasst werden. Im zweiten Schritt wird die Eignung verschiedener Heizungstechnologien geprüft. Hier können, so die LEW, bereits während der Bestandsanalyse erste Indikationen für zu priorisierende Stadtgebiete identifiziert werden –es werden die effizientesten und kostengünstigsten Optionen in verschiedenen bebauten Bereichen der Stadt ermittelt. Ein wichtiger Aspekt der Wärmeplanung ist, für die Stadt Rain unter Beachtung der gesetzlich verpflichtenden Vorgaben eine umfassende Strategie zur Umsetzung der Energie- und Treibhausgas-Einsparungsziele zu entwickeln.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden