
Wechsel bei der PI Rain: Ralf Schurius geht, Peter Grießer kommt

Plus In einem Festakt würdigten Vertreter von Polizei und Kommunalpolitik die Leistungen des scheidenden Inspektionsleiters und begrüßten seinen Nachfolger.

Wechsel an der Spitze der Polizeiinspektion Rain: Nach sechs Jahren in der Tillystadt und 43 Dienstjahren insgesamt wurde Erster Polizeihauptkommissar Ralf Schurius jetzt mit einem Festakt in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde Erster Hauptkommissar Peter Grießer als sein Nachfolger willkommen geheißen. Mit großer Wertschätzung für beide Polizeibeamten vollzogen Justiz und Kommunalpolitik diese personelle Veränderung in der kleinen PI, in deren Zuständigkeitsbereich 22.000 Menschen leben und sich die JVA Niederschönenfeld befindet. Hatte es in früheren Jahren immer mal Diskussionen um die Auflösung der Rainer Dienststelle gegeben, so hatte Schwabens Polizeipräsident Martin Wilhelm gestern eine klare Botschaft: "Die PI Rain hat Bestandsgarantie!"
Immerhin weise diese Inspektion eine "hervorragende Sicherheitslage" auf. Im Zehn-Jahres-Vergleich seien die Fälle im Schutzbereich um 19 Prozent zurückgegangen. Und 2021 habe die PI Rain im Bereich Kriminalität um knapp 40 Prozent unter dem Bayernschnitt gelegen. Gleichzeitig war die Aufklärungsquote mit 69,4 Prozent um 2,5 Punkte höher als der Landesdurchschnitt. Diesen Erfolg wertete der Polizeipräsident mit als Schurius' Verdienst, ließ aber auch nicht unerwähnt, dass ein ganzes Team hinter dem PI-Leiter steht und auch das Zusammenwirken mit anderen Organisationen der "Blaulichtfamilie" dazu beiträgt.

Ralf Schurius hat sich in Rain viel Wertschätzung erworben
Schurius sei ein "Großer bei unserer Polizei", so der Präsident, der den Werdegang des scheidenden PI-Leiters skizzierte. 1980 war dieser in den mittleren Polizeivollzugsdienst in Königsbrunn eingetreten. Weitere Stationen führten ihn unter anderem zur Bereitschaftspolizei, zum Einsatzzug nach Friedberg und zur PI nach Gersthofen, ehe er in Fürstenfeldbruck studierte und dann für 23 Jahre in Augsburg für Sicherheit sorgte, zuletzt dort bei der PI Mitte. Ab 2017 leitete Schurius dann die Inspektion Rain.
Wie viel Wertschätzung sich Ralf Schurius dort erworben hat, drückte sich auch in den Abschiedsworten der anderen Redner aus. Sein Stellvertreter Peter Martin dankte ihm für fachliche Kompetenz und menschlichen Führungsstil. Bürgermeister Karl Rehm würdigte die Arbeit der Polizei insgesamt als von "sehr hohen Herausforderungen" geprägt, zunehmend von Gewalt, aber auch immer wieder von der Notwendigkeit, sich vor Ort auf überraschende Situationen einzustellen und deeskalierend zu wirken. An Schurius ging sein Dank für vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch Landratstellvertreterin Claudia Marb würdigte die Verdienste des scheidenden PI-Leiters und sprach unter anderem von "hohem Verantwortungsbewusstsein" in einem Alltag, der oft von "massiven Anspannungen" geprägt sei. Sie gratulierte auch zur 27 Kopf starken Mannschaft der Polizei Rain, auf die Verlass sei.
Ein herzliches Willkommen von allen Seiten galt dem Nachfolger Peter Grießer, "der die große Lücke, die Ralf Schurius hinterlässt, sicher ausfüllen wird", wie Bürgermeister Rehm überzeugt ist. Eine Aufgabe, die schon im Sommer auf Grießer zukommen wird, ist der große Umbau der Inspektion. Claudia Marb formulierte es so: "Auf Sie kommt ein spannender und verantwortungsvoller Aufgabenbereich zu." Künftige Herausforderungen seien unter anderem geprägt durch bekannte Delikte, aber auch neue Formen wie etwa Cyberkriminalität.
Peter Grießer hat an vielen Stationen seiner Karriere wertvolle Erfahrungen erworben
Um wen es sich beim "Neuen" handelt, ließ Polizeipräsident Wilhelm wissen: Peter Grießer begann seine Ausbildung 1982 und war dann in München und Dachau mit Einsatzschwerpunkt Wackersdorf tätig. 1987 ging er zum Präsidium München in die Einsatzhundertschaft, war dann war im Münchner Westen stationiert. 1994 fand der Wechsel ins Präsidium Oberbayern Nord statt. Grießer kam zur Verkehrspolizei Ingolstadt, zur PI Neuburg und studierte für den gehobenen Dienst. Führungserfahrung sammelte er als Dienstgruppenleiter der PI Schrobenhausen, ehe er Pressesprecher im Präsidium Ingolstadt wurde. Seine letzte Station vor Rain war die Position als Leiter der Einsatzzentrale im Präsidium Schwaben. Der Präsident attestierte Grießer Besonnenheit, Kompetenz und Führungsqualitäten und wünschte ihm "viel Erfolg und das notwendige Quäntchen Glück".
Beide Geehrten hatten Anlass zur Freude. Schurius blickte dankbar zurück auf 43 Jahre mit schönen Erlebnissen - mitunter auch schlimmen. Vor allem überwiege für ihn die Kameradschaft in der Polizei. Mit einem Rückblick auf jüngere Ereignisse wie etwa ständige Gesetzesänderungen in Corona-Zeiten und einem großen Lob an seine Kollegen verabschiedete er sich: "Macht's es gut!"
Peter Grießer bekannte, er fühle sich "in Rain schon richtig zu Hause". Er werde die ausgezeichnete Arbeit seines Vorgängers in dessen Sinne fortsetzen. Dazu wünschte er sich gute Kooperation mit Behörden, Organisationen und nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern, denn: "Die Polizei ist kein Kosmos für sich allein."
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