Draußen in der Rainer Hauptstraße ist von den Bauarbeiten in der Polizeiinspektion kaum etwas zu spüren. Lediglich der nach wie vor vom Hinterhof auf öffentliche Parkbuchten ausgelagerte Fuhrpark ist ein Indiz dafür, dass die Sanierung im Inneren wohl noch immer im Gange ist. Eine Sanierung, die eigentlich im März 2025 hätte abgeschlossen werden sollen. So zumindest der ursprüngliche Plan. Doch davon ist man inzwischen weit entfernt, wie das Staatliche Bauamt Augsburg auf Anfrage wissen lässt. Das historische Gebäude am Tilly-Denkmal aus der Mitte des 18. Jahrhunderts hat in der Umbauphase so einige unliebsame Überraschungen preisgegeben, die die vorgesehene Modernisierung erschweren.
Zuerst waren es die archäologischen Funde und die Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg, die im Erdreich des Hinterhofs entdeckt wurden. Dann zeigte sich, dass die nördliche Außenwand statische Mängel hat. Nichtsdestotrotz bleibt die Ertüchtigung der Polizeiinspektion „sowohl sinnvoll als auch notwendig, um die nachhaltige Nutzung sicherzustellen“, so das Staatliche Bauamt. Mit dem Ende der Bauarbeiten rechnet man mittlerweile erst zum Jahresende.
Im Frühjahr wird das alte Treppenhaus im Inneren abgebrochen
Im ersten und zweiten Bauabschnitt wurde im Hinterhof ein neues Treppenhaus angebaut. Es ist die Voraussetzung, um die alte, gewendelte, schmalstufige Treppe im Inneren zu beseitigen und dadurch Platz zu gewinnen. Das neue Treppenhaus sowie der Umbau des Schulungsraums befinden sich laut Auskunft in der Ausbauphase. Letzte Arbeiten an Statik, Leitungen und Haustechnik sind noch nötig. „Der nächste Schritt ist Bauabschnitt drei“, so lässt die Pressestelle wissen, „der im Frühjahr beginnen wird.“ Dann also wird der bestehende innere Treppenraum abgebrochen. Neu errichtet werden Umkleide-, WC- und Duschräume. In diesem Zusammenhang soll dort auch in Sachen Statik, Brandschutz und Gebäudetechnik aufgerüstet werden. Ganz am Schluss schließlich wird der Außenbereich wieder hergerichtet.
Hat man anfangs von 1,7 Millionen Euro Kosten gesprochen, so ist diese Summe nicht mehr realistisch. Das Staatliche Bauamt bestätigt diese Annahme, kann sich aber zum jetzigen Zeitpunkt auf keine Zahl festlegen. Denn: „Neben dem baulichen und planerischen Mehraufwand ist und bleibt auch die Baukonjunktur der treibende Faktor der Preise.“
Muss die PI zeitweise völlig geräumt werden?
Für die 28 Polizistinnen und Polizisten, die in der Dienststelle in Rain arbeiten, sind es herausfordernde Monate. „Natürlich lassen sich Lärm und Bauschmutz bei Abbrucharbeiten nicht vollständig vermeiden“, bedauert das Staatliche Bauamt, „wir achten jedoch darauf, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.“ Kann es passieren, dass die PI zeitweise geräumt werden muss? Die Pressestelle des Bauamts verneint die vollständige Verlegung der Belegschaft. Falls erforderlich, müssten höchstens einzelne Büros vorübergehend umziehen, damit sowohl die Bauarbeiten, als auch die Polizeiarbeit reibungslos stattfinden können.
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