Wenn es heißt: Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, so gilt das auch in der Kirche. Vor allem, wenn man damit ein besonderes Fest hervorheben möchte .Die Pfarrei St. Vitus Huisheim konnte diesbezüglich vor kurzem nicht nur das Patrozinium ihres zweiten Kirchenpatrons Sebastian feiern, sondern gleichzeitig das Jubiläum der damit verbundenen, mittlerweile 27 Jahre alten Sebastianibruderschaft.
Im Jahr 1750 wurde, durch die große Not und tiefe Frömmigkeit der Menschen, in der von Pest und anderen Seuchen, von Krieg und Unruhen geprägten Zeit, die Bruderschaft ins Leben gerufen. Eine päpstlich bestätigte Urkunde darüber, ausgestellt am 19. Juli 1755, ist im Ordinariats Archiv in Eichstätt hinterlegt. Die besondere Beziehung der Huisheimer Gläubigen zum Hl. Sebastian, steht sicherlich im Zusammenhang mit der im Jahr 1731 neu errichteten St. Sebastianskapelle.
Prozession durch Kirche bei Sebastianifeier in Huisheim
Ein ehemaliger Pfarrer von Huisheim, Erhard Reichart, schreibt in einem früheren Festblatt von einer ehrenvollen Verpflichtung der Mitgliedschaft vieler Pfarreimitglieder. Aus diesem Grund würden auch sogenannte „Sebastiansstäbe“ bei der jährlichen Fronleichnamsprozession mitgeführt. An jedem dieser Stäbe ist bis heute die Hausnummer des ehemals, meist bäuerlichen Besitzers eingraviert. So wird der Heilige Sebastian von je her verehrt und als Fürsprecher gegen Pest und andere Krankheiten angerufen. Er gilt zudem als Schutzpatron der Schützen.
Ortspfarrer Jan Lazar hat daher die Mitglieder der Schützenvereine Edelweiß Huisheim sowie Almrausch Gosheim und alle Gläubigen in die St. Sebastianskapelle eingeladen, um von hier aus, den Festtag gebührend einzuleiten. Nach einer kurzen Andacht zu Ehren des Heiligen Sebastians, mit musikalischer Untermalung durch die Musikkapelle Huisheim-Gosheim unter Leitung von Anita Ferber, formierten sich alle Anwesenden und folgten dem kirchlichen Dienst mit dem Kreuz in einer gemeinsamen Prozession zur Pfarrkirche. Wie es der Tradition entspricht, säumten die „Sebastiansstäbe“ den Mittelgang im Innern der Kirche.
Verstorbenen bei Nachmittagsandacht in Huisheim gedacht
Pfarrer Lazar hob in seiner Festpredigt den besonderen Verdienst des frühchristlichen Märtyrers Sebastian hervor. Sein großer, unerschütterlicher „Glaubensmut“, den er vor dem römischen Kaiser bekannte, mache ihn zu einem Heiligen mit Vorbildfunktion.An die Schützen gewandt, äußerte der Geistliche, dass das gemeinsame Zielen auf etwas, miteinander verbinde. Ein Ziel erreichen, könne man aber im übertragenen Sinne auch im Gebet, auf die Fürsprache des Heiligen Sebastians hin.
Beim Festgottesdienst stellten sich anschließend die Erstbeicht- und Erstkommunionkinder der Gemeinde vor und baten um ihre Unterstützung im Gebet. hr Motto lautet: „Jesus, Licht der Welt“. Bei der feierlichen Nachmittagsandacht wurde vor dem Allerheiligsten, der verstorbenen Mitglieder der Sebastianibruderschaft gedacht. (AZ)
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