Völlig untypisch im Vergleich zu den vergangenen Jahren eröffnete der Bayerische Leichtathletikverband dieses Jahr seine Bahnsaison gleich mit den Meisterschaften der Langstaffeln. Mit der LG Main-Spessart als Ausrichter und der damit einhergehenden Lage am nördlichsten Ende Bayerns waren lange Anfahrten vorprogrammiert, was den Wettkampf umso anspruchsvoller machte. Trotz der über 100 gemeldeten Staffeln und der zahlreichen Kinder in den Rahmenwettbewerben war der Wettkampf bei sonnigem und dennoch sehr kühlem und windigem Wetter ein toller Auftakt in die Saison. Mit gleich vier Staffeln reiste der VSC Donauwörth, startend für die LG Donau-Ries, ins Stadion nach Marktheidenfeld bei Würzburg an und wollte sich bestmöglich präsentieren.
Frauenstaffel des VSC Donauwörth gewinnt nach Bronze nun Silber
Einen Einstand nach Maß legte dabei die 3x800-Meter-Staffel der Frauen hin, die als Erste im engen Zeitplan ihre Form unter Beweis stellen mussten. Mit der Bronzemedaille aus dem vergangenen Jahr im Hinterkopf war eine gewisse Erwartungshaltung nicht zu leugnen und dementsprechend selbstbewusst traten Laura Popp, Tabea Stumpf und Stefanie Stöckle an die Startlinie. Startläuferin Laura Popp, bisher vor allem bekannt für ihre herausragenden Leistungen im Schwimmsport, meisterte ihr Debüt auf der Rundbahn hervorragend und brachte das Trio gut ins Rennen. Stumpf sorgte mit ihrer Erfahrung für eine gute Ausgangslage und übergab den Staffelstab, zu diesem Zeitpunkt in Führung liegend, an Schlussläuferin Stöckle. Allerdings konnte die Konkurrentin der SWC Regensburg die Lücke rasch schließen und so kam es zu einer Neuauflage des Duells aus dem vergangenen Jahr. Doch die Staffel aus Donauwörth zog erneut den Kürzeren, da Stöckle in Führung liegend lange Zeit im Gegenwind laufen musste, während sich ihre Gegnerin die entscheidenden Körner für den Endspurt im Windschatten holen konnte und so die VSC-Läuferinnen im Ziel auf den zweiten Platz verdrängte. Dennoch war nach kurzem Hadern die Freude über die gewonnene Silbermedaille rießig.
Im Anschluss folgten die Wettkämpfe der 4x400-Meter-Staffeln und hier traten die Donauwörther sowohl bei den Männern als auch in der weiblichen Jugend mit jeweils einer Staffel an. Bei den Männern starteten mit Martin Kurnoth, Samuel Ostermeier und Florian Gnad drei extrem erfahrene Läufer. Komplettiert wurde das Staffelquartett dieses Jahr durch Jakob Miehling, mit seinen 17 Jahren zum ersten Mal in der Konkurrenz der Erwachsenen. Als Startläufer meisterte er diese Aufgabe mit Bravour. Während Kurnoth als zweiter Läufer noch Rang drei eroberte, musste Gnad diese sogleich wieder abgeben und übergab den Staffelstab auf Platz vier liegend an Schlussläufer Samuel, der die Lücke nicht mehr schließen konnte und die unbeliebte „Holz“-Medaille ins Ziel brachte.
Bronze für die U23-Staffel des VSC Donauwörth
Besser als den Männern erging es wiederum den Damen in der U23 mit Sarah Menge, Ellie Ströbele, Lara Weigl und Maxima Peer, die sich hier der Konkurrenz stellten. Wie bereits 2024 brachte Menge die Staffel gut ins Rennen, und auch Ströbele zeigte sich in guter Frühform, bevor das Staffelholz an Weigl übergeben wurde. Diese war genau wie Schlussläuferin Maxima Peer zum ersten Mal bei den „Bayerischen“ am Start und zeigte eine couragierte Leistung, indem sie hinter der Zweitplatzierten auf Peer wechselte. Vollkommen unbeeindruckt überholte diese nach nur 80 Metern ihre Konkurrentin, musste dann aber dem Blitzstart Tribut zollen und finishte als Drittplatzierte. Auch hier währte der Ärger nur kurz und es überwog sogleich die Freude über das Wiederholen des Vorjahres-Erfolgs mit der erneuten Bronzemedaille.

Gut eine Stunde später stand schließlich aus Sicht der Donau-Rieser auch die letzte Staffel am Start. Über 3x1000 Meter in der männlichen Jugend U20 traten mit Fabian Lechner und Moritz Roßmann zwei eher sprint- und mehrkampforientierte Athleten gemeinsam mit Jakob Miehling an, der sich somit gleich zum zweiten Mal an den Start begab. Lechner eröffnete stark im großen Feld und ließ seine läuferische Stärke aufblitzen bevor er als Zweiter den Staffelstab an Moritz übergab. Mit wenig Erfahrung über die 1000 Meter ließ Roßmann sich vom hohen Tempo des starken Feldes mitreißen und musste dafür auf der zweiten Hälfte kämpfen, den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren. Auf Position drei liegend schickte er schließlich Miehling ins Rennen, der mit schweren Beinen vom vorangehenden 400-Meter-Rennen keinen Angriff nach vorne mehr starten konnte, den dritten Platz aber dann sicher ins Ziel brachte. Somit konnte der VSC hier seine zweite Bronzemedaille gewinnen und damit eine tolle Gesamtbilanz vorweisen.
Nach zwei Regenerationswochen geht es für die Leichtathletikgruppe aus Donauwörth dann ins Trainingslager, bevor man am 18. Mai im heimischen Stauferparkstadion beim alljährlichen Woha-Meeting die Jagd nach den Qualifikationsnormen für die Einzelmeisterschaften im Juli eröffnet. (AZ)
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