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Weihnachten mit Demenz: Rituale schaffen Vertrauen & Freude

Landkreis Donau-Ries

Rituale in der Weihnachtszeit helfen Demenzkranken

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    Demenzkranke Menschen fühlen sich mit vertrauten Ritualen wohl. Das gilt auch in der Weihnachtszeit.
    Demenzkranke Menschen fühlen sich mit vertrauten Ritualen wohl. Das gilt auch in der Weihnachtszeit. Foto: Tanja Fendt

    Die Weihnachtszeit weckt Erinnerungen und Emotionen – auch bei Menschen mit Demenz. Doch wie gestaltet man die Festtage so, dass sie für Betroffene und ihre Familien zu einem positiven Erlebnis werden? Die Johanniter zeigen auf, wie vertraute Rituale und einfache Aktivitäten helfen können, trotz Vergessens wertvolle Momente zu schaffen.

    Für viele Angehörige – vor allem Kinder von demenziell erkrankten Eltern – ist die Rollenveränderung schwer zu akzeptieren. Plötzlich sind nicht mehr die Eltern die Starken, sondern die Kinder übernehmen die Fürsorge. Diese Umstellung bringt oft emotionale Belastungen mit sich. „Wichtig ist, dass man prekäre Situationen nicht überbewertet“, erklärt Manuela Wild von der Johanniter-Tagespflege. „Nachsicht bei vergessenen oder ungewöhnlichen Verhaltensweisen und die Akzeptanz, dass sich der geliebte Mensch verändert hat, helfen dabei, schöne gemeinsame Momente zu schaffen.“

    „Menschen mit Demenz profitieren enorm von Vertrautem“, sagt Wild. „Das können Rituale wie das Schmücken eines kleinen Weihnachtsbaums oder das Singen bekannter Lieder sein. Auch typische Düfte wie der von Orangen, Zimt oder Tannennadeln können Erinnerungen wecken und eine wohltuende Atmosphäre schaffen.“ Dabei gilt: Weniger ist mehr. Große, hektische Feiern überfordern oft und können zu Unruhe führen. Stattdessen sollten Familien eine ruhige, klare Struktur schaffen, in der sich Betroffene sicher und geborgen fühlen.

    Folgende Tipps gibt es, um Menschen mit Demenz in Weihnachtsaktivitäten einzubinden:

    - Christbaum schmücken: Das Aufhängen von Kugeln oder das Platzieren von Lichtern ist eine einfache Tätigkeit, die Erfolgserlebnisse schafft. - Weihnachtslieder singen: Bekannte Lieder wie zum Beispiel „O Tannenbaum“ oder „Leise rieselt der Schnee“ aktivieren Erinnerungen und schaffen ein Gemeinschaftsgefühl. - Plätzchen backen: Vom Teigausrollen bis zum Verzieren mit Zuckerguss – das Backen weckt nicht nur Erinnerungen, sondern regt auch die Sinne an. - Familienfotos anschauen: Das Betrachten alter Weihnachtsbilder kann Gespräche anregen und positive Erinnerungen wachrufen. - Duftende Gewürze erleben: Der Geruch von Zimt, Orangen oder Tannenzweigen wirkt beruhigend und weckt angenehme Gefühle. - Einfache Bastelarbeiten: Mit wenig Material, etwa buntem Papier, Tannenzapfen oder Glitzer, lassen sich schöne Dekorationen herstellen, die für Freude und Stolz sorgen. (AZ)

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