
Ausgegrenzt und schikaniert: Plakate in Wemding erinnern an jüdische Schicksale

Plus Eine Schulklasse macht mit einer Plakataktion in Wemding auf ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte aufmerksam. Es ist ein Projekt gegen Antisemitismus.

Julius Prochownik war in Donauwörth ein angesehener Bürger. Er war Rechtsanwalt und zeitweise auch Mitglied des Stadtrats. Doch im Dritten Reich begann gegen ihn eine regelrechte Hetzjagd. Die Nazis in der Stadt drangsalierten den Juden systematisch und raubten ihm seine Existenz. Nun ist ein Foto Prochowniks auf einem großen Transparent in Wemding zu sehen. Daneben steht: "Ausgegrenzt und schikaniert. Ein zuvor beliebter Anwalt, der physisch und psychisch immens angegriffen wurde. Warum? Weil er Jude war." An sechs weiteren Stellen in der Wallfahrtsstadt sind ähnliche Plakate zu sehen. Es handelt sich um die Aktion einer Schulklasse, die Aufmerksamkeit erregt und nachdenklich macht.
Hinter der Initiative steckt die Klasse M8 der Leonhart-Fuchs-Mittelschule. Zusammen mit Referendarin Fatma Sonkur - diese wurde unterstützt von Klassenleiterin Verena Venzke - befassten sich die Mädels und Jungs im Rahmen einer Projektwoche intensiv mit dem Thema Antisemitismus. Die Schüler interessierten sich für den Lebenslauf von Juden, die während der Nazi-Herrschaft aus der näheren Umgebung und aus Schwaben vertrieben wurden. "Wir dachten uns, dass das eine gute Möglichkeit wäre, die Menschen auf einzelne Schicksale aufmerksam machen zu können", sagt Fatma Sonkur. Die damals Betroffenen seien "genauso ein Teil dieser Region gewesen, wie wir es heute sind".
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