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Familie
01.11.2021

"So selten sind Fehlgeburten nicht, es wird nur wenig darüber gesprochen"

Manche Eltern pflegen Rituale, mit denen sie im Alltag an die Sternenkinder erinnern.
Foto: Alexander Kaya

Eine Familie zu haben, war für Carina nicht selbstverständlich. Sie musste vier Fehlgeburten durchmachen. Wie sie die Trauer überwunden hat und was sie Betroffenen rät.

Was bedeutet Familie heute? Was macht sie aus? Und was hält sie zusammen? Wir stellen diese Fragen denen, die sie am besten beantworten können. In unserer Serie "Familienalbum" erzählen Menschen aus der Region, wie sie leben, was ihre Familie besonders macht und auf welche Art sie den Alltag organisieren. Diesmal mit der 34-jährigen Carina aus Donauwörth. Sie und ihr Mann haben drei Kinder. Keine Selbstverständlichkeit. Denn auf dem Weg zur großen Familie erlebte sie vier Fehlgeburten.

Familie: Zu meiner Familie gehören mein Mann und meine drei Kinder. Darüber bin ich heute unglaublich glücklich. Denn auf dem Weg dahin haben wir viele Rückschläge erlebt. Im Jahr 2012 kam unsere erste Tochter auf die Welt. Da war noch alles gut. Doch uns war immer klar: Wir wollen auf jeden Fall eine Schwester oder einen Bruder für die kleine. Also haben wir es in den folgenden Jahren weiter versucht. Und tatsächlich wurde ich kurz darauf erneut schwanger. Doch in der sechsten Woche hat das Herz des Kindes aufgehört zu schlagen. Eine Fehlgeburt. Ich habe mich traurig und leer gefühlt zu dieser Zeit. Man freut sich ja auf die Geburt und das neue Mitglied in der Familie. Ich wusste zwar, dass die Möglichkeit besteht, das Kind zu verlieren. Aber man geht nicht davon aus, dass es einen selbst treffen wird.

Anfänge: Mein Mann und ich haben uns ganz klassisch in einer Disco kennengelernt. Damals war ich 16 Jahre alt. Nach neun Monaten sind wir zusammengezogen. Auch wenn es damals noch kein Thema war, wussten wir immer schon, dass wir Kinder wollen. Und zwar am liebsten zwei oder drei. Das war auch der Grund, warum wir niemals aufgeben wollten. Der Wunsch nach einer großen Familie war zu groß. Natürlich hatten wir Angst, dass es nach der ersten Fehlgeburt wieder passiert. Andererseits denkt man sich: zwei mal hintereinander, das ist schon unwahrscheinlich. Also haben wir es wieder versucht. Und wieder haben wir das Kind verloren. Das war ein einschneidendes Erlebnis.

Die Trauer zu überwinden, war nicht einfach. Mein Mann stand mir zur Seite, hat mich getröstet, mich in den Arm genommen. Aber es macht einen einfach so unglaublich traurig, wenn man die Leute um sich herum sieht, bei denen alles gut geht. Man fühlt sich so, als würde das nur einen selbst treffen. Aber das darf man sich nicht einreden. Denn die Wahrheit ist: So selten sind Fehlgeburten nicht, es wird nur wenig darüber gesprochen. Als ich meine Erfahrungen mit meinem Bekanntenkreis geteilt habe, habe ich plötzlich gemerkt, dass doch einige der Frauen in meinem Umfeld eine Fehlgeburt durchgemacht haben. Eine Freundin zum Beispiel und sogar meine Tante. Das wusste ich bis dato nicht. Es hat mir aber geholfen, mit diesen Menschen darüber zu sprechen.

Und die Gespräche haben mich motiviert, es weiter zu versuchen. Im Jahr 2014 kam unsere zweite Tochter auf die Welt. Das war ein ganz besonderer Tag nach den Rückschlägen der Vergangenheit. Wir waren wahnsinnig erleichtert. Und haben neuen Mut gefasst.

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In den Jahren darauf haben wir es weiter versucht. Uns war klar: Wir wollen noch ein drittes Kind in der Familie. Und mussten doch wieder zwei Fehlgeburten durchmachen. Einmal nach der siebten Woche, einmal nach der neunten. Also gegen Ende der kritischen Phase von zwölf Wochen. Da fühlt man sich eigentlich schon sicher. Umso schwerer war der Schock. Inzwischen wussten wir aber, dass es ja trotzdem funktionieren kann. Deshalb haben wir uns nicht entmutigen lassen. Nach medizinischen Untersuchungen und Butverdünnung in der nächsten Schwangerschaft hat es 2017 geklappt. Unsere dritte Tochter kam zur Welt. Was für ein Glück das für uns war, kann man glaube ich nur verstehen, wenn man das gleiche durchgemacht hat wie wir.

Alltag: Manche Eltern pflegen Rituale, mit denen sie im Alltag an die Sternenkinder erinnern. Die Kinder also, die durch die Fehlgeburt nicht zur Welt kamen. So was machen wir nicht. Wenn die Kinder alt genug sind, werden wir mit ihnen darüber sprechen. Ansonsten versuchen wir nach vorne zu blicken. Was ich mir aber überlege: Irgendwann ein Tattoo mit den Namen der Kinder stechen lassen, auf dem dann aber auch Sterne zu sehen sind – als Erinnerung.

Abgesehen davon ist unser Alltag ziemlich durchgetaktet. Mein Mann arbeitet in Vollzeit. Ich war bisher zu Hause, habe jetzt aber in Teilzeit eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen. Die Kinder sind tagsüber in der Schule oder im Kindergarten. Meistens klappt es ganz gut mit der Zeitaufteilung. Falls es mal eng wird, helfen die Omas der Kinder aus.

Auszeit: Wir planen häufig, eine Auszeit zu nehmen. Dass wir aber dann wirklich mal zu zweit essen gehen oder einen Film im Kino schauen, kommt quasi nicht vor. Aber vielleicht klappt es ja in der Zukunft, wenn die Kinder etwas älter sind.

Streitpunkte: Wir streiten wenig in der Familie. Wenn überhaupt, dann sind es die Kinder untereinander, die sich anschreien. Wir versuchen dann immer, sie ihre Konflikte selbst lösen zu lassen. Als Eltern versuchen wir höchstens zu vermitteln. Nur wenn sie dann gar nicht aufhören, greifen wir ein.

Glücksmomente: Mich macht es glücklich, meine Kinder lachen zu sehen. Wenn wir zum Beispiel etwas unternehmen, zusammen spielen, zusammen auf dem Sofa sitzen. Denn mir ist bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, Kinder zu haben. Es gibt viele Paare, für die der Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht. So gesehen hatten wir großes Glück.

Was ist Ihre Geschichte? Wollen Sie auch von Ihrer Familie erzählen und verraten, was Sie und Ihre Lieben besonders macht? Dann melden Sie sich – gern mit einer Telefonnummer – unter der Mail-Adresse familienalbum@augsburger-allgemeine.de. In der Serie "Familienalbum" erzählen wir die Geschichten von großen und kleinen Familien, von Regenbogenfamilien, Patchworkfamilien oder Mehrgenerationenfamilien, kurz: von jedem, der sich als Familie fühlt. Alle Artikel aus der Reihe finden Sie gebündelt auf einer Sonderseite.

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