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Familienalbum
25.11.2021

"In jedem meiner Kinder erkenne ich ein anderes Stück aus meinem verlorenen Sohn"

Wenn Eltern ein Kind verlieren, kann daran die ganze Familie zerbrechen, sagt Stefania Dal Grande. Sie hat den Verlust mit ihrem Mann und den vier Kindern gemeinsam verarbeitet.
Foto: Sascha Rixkens, dpa (Symbolbild)

Stefania Dal Grande ist immer berufstätig gewesen – auch mit fünf Kindern. Einen ihrer Söhne verlor sie vor zweieinhalb Jahren bei einem Unfall. Wie es ihr heute geht.

Was bedeutet Familie heute? Was macht sie aus? Und was hält sie zusammen? Wir stellen diese Fragen denen, die sie am besten beantworten können. In unserer Serie "Familienalbum" erzählen Menschen aus der Region, wie sie leben, was ihre Familie besonders macht und auf welche Art sie den Alltag organisieren. Diesmal mit Stefania, die mit ihrem Mann Peter vier Söhne und eine Tochter hat und in Neuburg wohnt. Einer der Söhne starb vor zweieinhalb Jahren bei einem Unfall.

Familie Zu meiner Kernfamilie gehören mein Mann Peter, unser Hund Beppo und meine fünf Kinder. Ein Kind habe ich bei einem Unfall verloren, doch in meinen Gedanken sind es immer noch fünf. Die drei Jüngsten sind Samuel (13), Gioia (16) und Matteo (21) und leben noch bei uns zu Hause. Samuel geht in die achte Klasse Realschule, Gioia macht eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten und Matteo arbeitet im IT-Support. Mein zweitältester Sohn Elias ist vor zweieinhalb Jahren im Alter von 20 tödlich verunglückt, er wäre jetzt 23. Mein ältester Sohn Leon (27) ist Anwendungs-Programmierer und gerade für ein Sabbatical nach Barcelona gezogen.

Anfänge Meinen Mann habe ich 1989 in München kennengelernt. Er hatte dort seine Ausbildung zum Telekommunikationstechniker bei der Telekom gemacht, dann erhielt ich 1991 nach der Wende ein Job-Angebot zur Privatisierung bei der Treuhandgesellschaft in Berlin. Also lebte ich wochentags dort, kam aber an freien Tagen und Wochenenden immer wieder nach Bayern. Das war gar nicht so einfach für uns, denn Telefongespräche und Reisen waren damals noch deutlich teurer als heute. Trotzdem haben wir uns nie aus den Augen verloren, und zwar ohne Videochats oder Soziale Netzwerke! Doch gedanklich waren wir uns dabei vielleicht näher als es heute so manches Fernbeziehungspaar ist. Beruflich hatte ich sehr viel erreicht, ich liebte die Großstädte und ihr Kulturangebot. Doch die Sehnsucht zu meinem Mann war groß und ich merkte, dass mich meine Karriere allein auf Dauer nicht erfüllt. Schließlich bin ich in einer italienischen Gastarbeiter-Großfamilie im Schwarzwald aufgewachsen und ein totaler Familienmensch. Meine Schwester hatte damals schon ihr erstes Kind, das fand ich toll und wollte selbst Familie. Also kam ich nach Bayern und wir ließen uns in der Heimat meines Mannes nieder: In Neuburg an der Donau wurde 1994 unser erster Sohn Leon geboren.

Alltag Egal, wie emanzipiert man ist: Eine Familie zu haben und sie mit Leben zu erfüllen und zugleich einen Job zu haben und ihn mit Leben zu erfüllen – das sind Dinge, die bis heute schwierig unter einen Hut zu bekommen sind. Zumal mein Mann als Techniker bei der Telekom immer sehr viel auf Dienstreisen unterwegs war. Auch ich hatte mein Leben lang Vollzeit gearbeitet und nach der Geburt meiner ersten zwei Söhne bewusst nur kurz Pausen zum Mutterschutz gemacht. Ganz ohne schlechtes Gewissen klappte das nicht immer: Zwar war ich an den Wochenenden ganz für sie da, aber natürlich wünschen sich Kinder auch wochentags, dass Eltern und Geschwister mehr Zeit haben. Mein dritter Sohn Matteo kam ein wenig unverhofft, aber mein Frauenarzt sagte damals: „Wenn es eine Mutter mit drei Kindern schafft, dann Sie!“ Und tatsächlich half auch meine Schwiegermutter enorm. Sie wohnt nur ein Haus weiter und bot an, schon mit 60 Jahren in Rente zu gehen, stellte aber die Bedingung, dass die drei Jungs viel Zeit bei ihr verbringen sollten. Ich habe mich wirklich gefreut: Meinen Job hatte ich bei einem Verpackungshersteller direkt gegenüber von unserem Zuhause, meine Jungs waren gut bei der Oma versorgt und dank ihr habe ich selbst mit vier und später fünf Kindern bis heute immerhin noch 30 Stunden in der Woche arbeiten können. Mein Arbeitgeber ist mir sehr entgegen gekommen, wenn es darum ging, die Arbeitszeit flexibel zu kürzen oder zu erweitern.

Herausforderungen Ganz einfach war es nicht immer mit fünf Kindern im Haus, trotz der großen Unterstützung meiner Schwiegermutter. Aber den Nachwuchs zu wichtigen Veranstaltungen zu begleiten, war eine Herausforderung: Ob saisonale Feste wie Laternenumzug und Nikolaus, Fußballspiele am Wochenende oder Klavierkonzerte unserer beiden Jüngsten: Man möchte gerne dabei sein, obwohl man manchmal viel zu ausgelaugt dazu ist. Kompliziert wurde es auch bei Elternabenden an Grundschule, Gymnasium und Realschule: Die Termine habe ich mit meinem Mann aufgeteilt, manchmal hat selbst die Oma einen Elternsprechtag übernommen. Mittlerweile geht nur noch Samuel zur Schule und ich kann mich zurücklehnen. Da frage ich mich schon: Wie hab ich das damals nur alles geschafft? Aber in jungen Jahren hat man viel mehr Energie. Heute bin ich gechillter und löse manches eher mit Erfahrung. Dazu muss man auch sagen, dass unsere Kinder allesamt Freigeister sind. Vier von fünf waren extrem eigenwillig und haben kaum Verbote angenommen, egal ob zu Hause oder anderswo. Und manchmal bringt ein Nein bis heute kaum was. Gerade im hierarchischen System der Schule war es teils schwierig. Dabei waren sie niemals bösartig, selbst wenn sie frech oder vorlaut waren.

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Das Schlimmste, was uns widerfahren ist, war 2019 der Tod unseres Sohnes Elias. Gemeinsam als Familie versuchen wir, mit diesem Verlust zurechtzukommen. Wenn ich Elias besonders vermisse, wollen die Kinder mich aufheitern und rücken gezielt lustige Dinge in den Vordergrund. Dabei erkenne ich in jedem meiner Kinder ein anderes Stück aus meinem verlorenen Sohn. Das ist das Tröstliche. In der Trauer habe ich gelernt, dass jeder auf seine eigene Weise damit umgeht und ich meine Gefühle nicht mit denen anderer vergleichen kann. Genauso ist es mit Freude oder Glück: Emotionen wie ich sie empfinde kann niemand anderes in genau gleicher Weise nachempfinden – und ich kann sie auch niemandem überstülpen. Das ist vielleicht das größte Geheimnis meiner Familie: Das wir uns so sein lassen, wie wir sind. Meistens zumindest.

Alle Kinder um sich versammelt - diese Momente liebt Stefania Dal Grande: "Gemeinsam essen und trinken wir, reden und lachen und immer wieder diskutieren oder streiten wir. Wie in einer italienischen Großfamilie."
Foto: Sammlung Stefania Dal Grande (Archivfoto)

Auszeit In früheren Jahren hat es mir große Freude bereitet, mit meinen Freundinnen zum Shoppen zu fahren oder auszugehen. Seit dem Verlust von Elias hat das alles keine Bedeutung mehr für mich. Lieber genieße ich Spaziergänge mit unserem Familienhund Beppo. Besonders gern gehe ich auf den Neuburger Weinberg, denn hier hat sich auch mein Sohn oft und gern aufgehalten. Bin ich dort, fühle ich mich ganz nah bei ihm und auch ganz nah bei Gott. Überhaupt hat unseren Hund Beppo der Himmel geschickt, um das alles zu verarbeiten: Im Frühjahr 2019 kam er zu uns, im Juni verloren wir unseren Elias. Und Beppo ist ein besserer Trauerbegleiter als jeder andere. So bedingungslos wie ein Hund können wir Menschen gar nicht lieben. Er hört immer zu – und vor allem: Er widerspricht nicht.

Glücksmomente Am wohlsten fühle ich mich immer dann, wenn die Kinder und mein Mann alle an einem Tisch versammelt sitzen. Gemeinsam essen und trinken wir, gemeinsam reden und lachen wir und immer wieder diskutieren oder streiten wir auch. Wie in einer italienischen Großfamilie.

Was ist Ihre Geschichte? Wollen Sie auch von Ihrer Familie erzählen und verraten, was Sie und Ihre Lieben besonders macht? Dann melden Sie sich - gern mit einer Telefonnummer - unter der Mail-Adresse familienalbum@augsburger-allgemeine.de. In der Serie "Familienalbum" erzählen wir die Geschichten von großen und kleinen Familien, von Regenbogenfamilien, Patchworkfamilien oder Mehr-Generationen-Familien, kurz: von jedem, der sich als Familie fühlt. Alle Artikel aus der Reihe finden Sie gebündelt auf einer Sonderseite.

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