Amüsante Popcorn-Action mit Cruise und Diaz
München (dpa) - Tom Cruise in Action - schon zigfach gesehen. Egal ob "Mission Impossible" oder "Top Gun": Wenn Reifen quietschen, Schüsse abgefeuert werden und alles explodiert, kommt der Hollywood- Star so richtig in Fahrt. So auch in seinem neuen Film "Knight and Day".
Cruise alias Agent Roy Miller muss nichts weniger als die Welt retten. Es geht um eine neue Energietechnologie und um Agenten, die ein doppeltes Spiel spielen. Eine gefährliche Jagd um die ganze Welt beginnt, in die auch die hübsche, ahnungslose June (Cameron Diaz) hineingezogen wird.
Mit spektakulären Action-Szenen kann "Knight and Day" nicht punkten, doch die rasante Inszenierung, viele unterhaltsame Dialoge und das harmonische Zusammenspiel von Diaz und Cruise lassen die zwei Stunden schnell vergehen. Ein klassisches Popcorn-Kino: Nicht besonders gehaltvoll, trotzdem aber ein vergnüglicher Zeitvertreib.
Streckenweise könnte "Knight and Day" fast eine Parodie auf das Action-Genre sein, das sich mit immer atemberaubenderen Effekten zu übertrumpfen sucht: Wenn Cruise als Agent Miller mit einem Lächeln genau die Helden-Tricks anwendet, die man schon unzählige Male vorher in anderen Actionfilmen gesehen hat. Wenn sich Diaz als weltfremde June mit den Handgriffen wehren will, die sie in "Drei Engel für Charlie" so perfekt beherrscht und die sie nun natürlich überhaupt nicht auf die Reihe bekommt. Doch Parodie lag Regisseur James Mangold fern: Er habe einen modernen Actionfilm mit einem unbeschwerten Ton drehen wollen, eine abenteuerliche und vergnügliche Reise um die Welt, beschreibt er seine Idee.
Das mit der Komik ist Mangold an vielen Stellen geglückt - nicht zuletzt wegen Diaz, die als June völlig unbekümmert in gefährlichste Situationen gerät. Auch Cruise bringt die Zuschauer zum Lachen, vor allem mit trockenem Humor. Und - natürlich - gibt es auch noch eine Liebesgeschichte zwischen den beiden, die allerdings an der Oberfläche bleibt. Doch für tiefschürfende Gefühle hätten die Hauptfiguren angesichts ihrer chaotischen Reise um die Welt ohnehin keine Zeit.
Bombastische Bilder von Feuerwalzen oder Explosionen gibt es nicht. Dafür hat Cruise aber nach Angaben der Produktion alle Stunts selbst gedreht. Ein Sprung von einem Hausdach in Salzburg ebenso wie die Bruchlandung eines großen Passagierflugzeugs in einem Maisfeld: alles ohne Double. "Mir macht es wirklich Spaß", bekannte der Filmstar nach den Dreharbeiten. Auch Diaz ließ sich nicht lumpen und raste etwa mit Affenzahn in einem Auto durch dicht befahrene Straßen.
Besonders in Erinnerung ist beiden eine wilde Hetzjagd auf dem Motorrad, mitten durch eine Herde Stiere. Der Dreh in Spanien war für Cruise einer der härtesten Momente: "Ich wusste, dass ich in 15 Minuten auf dem Motorrad sitzen würde ... mit Cameron in meinem Rücken ... mit lebenden Stieren ... auf glatter Straße. Mir war klar, wie schwierig das werden würde, aber ich hatte auch das Gefühl, das ich uns schon durchbringen könnte."
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