Restaurierter "Metropolis"-Film auf der Berlinale
Berlin/Wiesbaden (dpa) - Ein Leinwandtraum geht in Erfüllung: Der legendäre Stummfilm "Metropolis" von Fritz Lang wird auf der nächsten Berlinale im Februar 2010 in einer Galavorstellung erstmals in einer restaurierten Fassung der Öffentlichkeit gezeigt.
Sie wurde von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung hergestellt. Gleichzeitig mit dieser Vorstellung im Berliner Friedrichstadtpalast findet am 12. Februar die Weltpremiere der verloren geglaubten Uraufführungsfassung des monumentalen Stummfilmklassikers auch in der Alten Oper Frankfurt am Main statt, in beiden Fällen mit Orchesterbegleitung, teilten die Berlinale und die Murnau-Stiftung (Wiesbaden) am Donnerstag mit.
Über Jahrzehnte hinweg galten entscheidende Teile des Films von 1927, der 2001 als erster Film in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen wurde, als verschollen. Zu den Darstellern gehören Brigitte Helm, Gustav Fröhlich, Fritz Rasp, Heinrich George und Helene Weigel.
Die Berlinale spricht von einem "der weltweit bedeutendsten Filmrestaurierungsprojekte". Durch den sensationellen Fund eines 16- mm-Negativs in Buenos Aires 2008 kann "Metropolis" jetzt in der ursprünglichen um mehr als 30 Minuten längeren Fassung nahezu vollständig restauriert gezeigt werden. "Es ist eine besondere Freude und Ehre, dass wir die restaurierte Originalfassung dieses legendären und stilbildenden Filmklassikers beim 60. Jubiläumsfestival der Berlinale präsentieren können", betonte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick am Donnerstag. Kaum ein anderer deutscher Film habe die Filmgeschichte so bewegt und geprägt wie Fritz Langs "Metropolis".
Auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), der das Projekt mit 200 000 Euro unterstützt hat, freut sich über diese Wiedergeburt eines Klassikers der Filmgeschichte. "Er steht symbolisch für die Tradition und die hohe Qualität des deutschen Filmerbes", das bewahrt und gepflegt werden müsse.
Die Verstümmelung des Monumentalfilms, eine Art Science-Fiction- Film über eine hochtechnisierte "Stadt der Zukunft" mit amüsierwütiger Oberschicht und einem Heer von Arbeitssklaven, begann unmittelbar nach seiner Premiere am 10. Januar 1927 im Berliner Ufa- Palast am Zoo, da der bis dahin teuerste Film der deutschen Filmgeschichte nicht die erwarteten Zuschauermassen anzog. Die Produktionsgesellschaft Ufa wäre daran fast Bankrott gegangen. Daher wurde eine neue, an der amerikanischen Verleihfassung orientierte deutlich gekürzte Fassung hergestellt. Im Mai 1928 war aber noch die Originalfassung in die argentinischen Kinos gekommen.
Die Diskussion ist geschlossen.