Tom Cruise plant Film über Serienkiller

Wer an blutige Schlächterszenen denkt, hat sich allerdings geirrt. Viel mehr solle der Film die abenteuerlich langwierigen Ermittlungen wohl eines der spektakulärsten und verworrensten Kriminalfälle der italienischen Geschichte wiederaufrollen, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica".

"Ein Film aus Hollywood über die schlecht funktionierende italienische Justiz", darum ginge es ihm, sagte der 46-jährige Cruise zu dem Vorhaben. So soll das Drehbuch auf dem Doku-Bestseller des Florentiner Journalisten Mario Spezi "Das Ungeheuer von Florenz" basieren. Spezi, der als Journalist für das Florentiner Blatt "Nazione" jahrelang über den Fall berichtete, geriet selbst zeitweise ins Visier der Polizei. 2006 wurde er sogar festgenommen - wegen Störung der Ermittlungen und Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung - jedoch mussten die Fahnder alle Vorwürfe gegen ihn wieder fallen lassen.

Als Serienkiller war 1994 der italienische Bauer Pietro Pacciani zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In zweiter Instanz war das Urteil jedoch aufgehoben und gleichzeitig ein neuer Prozess angeordnet worden. Vor Prozessbeginn starb Pacciani unter mysteriösen Umständen, wahrscheinlich an Gift. Bis heute suchen die Ermittler nach den Auftraggebern der Morde. Dabei soll es sich um eine Satanisten-Sekte handeln. Die Polizei wertet die Tatsache, dass den Mordopfern die Genitalien verstümmelt wurden, als Beweis für okkulte Praktiken.

Produziert von Cruises "United Artists" und nach dem Drehbuch von Oscarpreisträger Chris McQuarrie (Die üblichen Verdächtigen) sollen die Dreharbeiten zu dem neuen Streifen im kommenden Sommer in der Toskana beginnen.