Wolf Creek 2: Aus im Outback
Der Horror-Film "Wolf Creek 2" macht mit seinen Bildern Lust auf Australien, um sie sofort durch die Handlung zu zerstören. Regisseur Greg McLean liefert Gänsehautkino.
Der Horror-Film „Wolf Creek“ entstand 2005 auf der anderen Seite der Erde und erschreckte später auch das deutsche Kinopublikum. Im Mittelpunkt der schaurigen Geschichte stand der Jäger Mick Taylor (John Jarratt), der im australischen Outback Rucksacktouristen auflauerte, um sie fachgerecht zu filetieren. Den Hinweis, dass der Streifen auf wahren Ereignissen beruhe, sollte man freilich nicht zu ernst nehmen. Zwar trieben immer mal wieder Serienkiller ihr Unwesen in Down Under, aber natürlich hatte der Drehbuchautor seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Nun geht Mick Taylor, der im ersten Teil entkam, wieder auf die Jagd. Und die nächsten Krautfresser warten schon.
Outback-Jäger Mick Taylor auf Touristenjagd
Das deutsche Pärchen Rutger (Phillipe Klaus) und Katarina (Shannon Ashlyn) muss auf die harte Tour lernen, dass manche Outbackbewohner gewisse Ressentiments gegenüber ausländischen Touristen hegen. Der britische Geschichtsstudent Paul (Ryan Corr) gerät eigentlich nur als Kollateralschaden in das Visier von Mick Taylor. Aber er hat das zweifelhafte Vergnügen, den Irren näher kennenzulernen.
Regisseur Greg McLean betreibt einmal mehr Sabotage an der australischen Tourismus-Industrie. Sein Werk ist in vieler Hinsicht eine Perle des Gänsehautkinos. Die brillante Optik macht große Lust auf einen Australienbesuch, um sie im Handumdrehen wieder zu ersticken. Auch die Struktur der Story unterscheidet sich von der Horror-Stangenware, der Showdown wird als intensives Kammerspiel ausgetragen. John Jarratt legt seinen Serienkiller als eine Art Freddy Krueger des wahren Lebens an, der immer einen bösen Spruch auf den Lippen hat.
Schauspieler von Opfer und Täter sind authentisch
Die Opfer sind nicht das blonde und blöde Kanonenfutter, sondern Schauspieler, mit denen man wirklich leidet. Apropos leiden: Auch ein australisches Wappentier muss im Verlaufe der Handlung empfindliche Verluste einstecken. Heftige Szenen untermalt der Filmemacher besonders gern mit schmissigen Songs oder Klassik. Den entstehenden Kontrast mag man zynisch nennen, aber er zeigt Wirkung. Und ganz nebenbei erhält der Zuschauer auch noch Nachhilfeunterricht in Sachen australische Geschichte. Für Genrefans ein Fest!
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