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50 Jahre Ambulante Pflege in Mering: Ein Erfolgsmodell für Seniorenversorgung

Mering

Die Ambulante wird 50

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    Pfarrer Kurt Engelhard (rechts), Dr. Ursula Krieger (hinten) und Ellen Kratzer gehörten zu den Gründern der Ambulanten, hier beim 30-jährigen Jubiläum mit Pfarrer Johannes Schaufler als dem damals 1. Vorsitzenden (links) und Karl-Heinz Brunner, dem 2. Vorsitzenden
    Pfarrer Kurt Engelhard (rechts), Dr. Ursula Krieger (hinten) und Ellen Kratzer gehörten zu den Gründern der Ambulanten, hier beim 30-jährigen Jubiläum mit Pfarrer Johannes Schaufler als dem damals 1. Vorsitzenden (links) und Karl-Heinz Brunner, dem 2. Vorsitzenden Foto: Heike John

    Die Anfänge waren bescheiden. Am 4. März 1975 trafen sich Bürgerinnen und Bürger aus Mering und Umgebung und gründeten unter Pfarrer Kurt Engelhard und dem Dachverband der Caritas den Verein „Ambulante Kranken- und Altenpflege Mering“, so steht es im Gründungsprotokoll. Einen Monat später übernahm Leni Wecker als erste Krankenschwester die Leitung des Pflegedienstes. Ihr standen zwei Schwestern in Teilzeit zur Seite.

    Erfolgsmodell für Mering

    In diesem Jahr kann die Ambulante nun ihren 50. Geburtstag feiern. Aktuell kümmern sich 62 Mitarbeitende der Sozialstation um 350 Pflegekunden sowie 561 Beratungskunden. „Ein Verein als Erfolgsmodell“ so wird die Ambulante in der 1000-jährigen Meringer Ortschronik beschrieben. Die mittlerweile als „Förderverein für ambulante Dienstleistungen“ agierende Ambulante kann auf ein bewegtes halbes Jahrhundert im Dienst alter und kranker Menschen zurückblicken.

    Notwendig geworden war die Vereinsgründung nach dem Tod von Gemeindeschwester Karolina Böglmüller, die bislang Patienten ambulant versorgt hatte. Damals gab es noch kein Pflegeheim, erst 1989 eröffneten die Theresienschwestern die erste stationäre Einrichtung in Mering. Bereits wenige Wochen nach der Gründung zählte der Verein 500 Mitglieder, schon 1980 waren es über 1000 und bald hieß es „Die Ambulante ist aus Mering nicht mehr wegzudenken“. Sechs Jahre nach ihrer Gründung bekam sie von der Gemeinde zusätzliche Räume im alten Kloster. 1992 hatte sie fast 2000 Mitglieder, aktuell sind es heute zusammen mit den Mitgliedern des Bürgernetzes als Kuratorium der Ambulanten 1028 Mitglieder.

    1998 entstand das neue Haus an der Lechstraße

    Ein Meilenstein war im Januar 1996 die Gründung der Sozialstation Mering als Betriebsträger. 1998 erfolgte der Spatenstich für das neue Haus in der Lechstraße, wo bereits im September Richtfest gefeiert werden konnte. Im 40. Jahr ihres Bestehens verkaufte die Ambulante ihre Gesellschafteranteile an die CAB Caritas Augsburg Betriebsträger GmbH. Die Sozialstation als größter Pflegedienst im südlichen Landkreis wurde zu einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der CAB.

    Zwei Frauen sind in der Erfolgsgeschichte der Ambulanten besonders hervorzuheben: Dr. Ursula Krieger und Ellen Kratzer waren bereits bei der Gründung 1975 mit von der Partie. In den Folgejahren wurde für sie die Gewährleistung einer häuslichen Versorgung alter und kranker Mitbürger mehr als nur zu einem Ehrenamt, vielmehr zu einer Lebensaufgabe. Nach acht Jahren als Geschäftsführerin im Ehrenamt übergab Ursula Krieger die hauptamtliche Geschäftsführung 2008 an Klaus Mayinger, inzwischen führt Stephanie Tomschi die Geschäfte der Sozialstation.

    Dr. Ursula Krieger (links) und die verstorbene Ellen Kratzer waren die beiden Grandes Dames der Ambulanten und der Sozialstation, ohne deren unermüdliches ehrenamtliches Engagement der Pflegedienst nicht die Nr. 1 im Landkreis geworden wäre.
    Dr. Ursula Krieger (links) und die verstorbene Ellen Kratzer waren die beiden Grandes Dames der Ambulanten und der Sozialstation, ohne deren unermüdliches ehrenamtliches Engagement der Pflegedienst nicht die Nr. 1 im Landkreis geworden wäre. Foto: Heike John

    Mit der Neuausrichtung des operativen Geschäfts der Ambulanten reifte 2014 auch der Gedanke an einen Erweiterungsbau. Von Frühjahr bis Dezember 2017 wurde dieser realisiert, mit Beginn des darauffolgenden Jahres das Bestandsgebäude der Sozialstation umgebaut. Dies erfordere von den beiden zweiten Vorsitzenden der Ambulanten Horst Hartmann und Karl-Heinz Brunner enorm viel Kraft. Am 25. Mai 2018 erfolgte die feierliche Einweihung der neuen Begegnungs- und Konferenzstätte, die als barrierefreier Treffpunkt von vielen Vereinen und Organisation gerne genutzt wird.

    Rückblickend auf die vergangenen 50 Jahre war so manche Krise zu bewältigen und dazu gehörte nicht nur das Hochwasser im Mai 1999, das die gerade erst neu gebauten Räumlichkeiten zerstörte. Immer mal wieder stand die Sozialstation kurz davor, selbst zum Pflegefall zu werden, weil sie mit steigenden Kosten zu kämpfen hatte. Schwere Jahre waren vor allem 2005 und 2006, als das Defizit nicht mehr durch den laufenden Haushalt der Ambulanten gedeckt werden konnte. Rücklagen des Vereins mussten herhalten und das Pflegeteam verzichtete auf sein Weihnachtsgeld. Ohne Spenden aus der Bevölkerung und von Firmen, hauptsächlich anlässlich von Jubiläen oder zu Weihnachten, hätte man in einer Zeit der leeren Kassen kaum existieren können.

    Bis heute ermöglicht das Spendenaufkommen Zusatzleistungen zur normalen Pflege. „Unersetzlich ist der Dienst, den die Ambulante, der Förderverein der Meringer Sozialstation, im Landkreissüden leistet“, hieß es kürzlich in einem Bericht über den Pro-Kopf-Zuschuss, den die angeschlossenen Gemeinden leisten. Davon werden auch Investitionen für die organisatorische Ausstattung und die fachliche Weiterbildung der Pflegenden vorgenommen.

    Die Feier zum 50. Geburtstag mit einem von Weihbischof Anton Losinger zelebrierten Festgottesdienst findet am Sonntag, 22. Juni, im Rahmen des Sommerfestes im Lippgarten statt. Im Jubiläumsjahr sind zudem übers Jahr verteilt einige Vorträge zum Thema Pflegebedürftigkeit und Versorgung im Alter in den Räumen der Sozialstation geplant.

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