Elfjährige mit Trisomie 21 muss Schule wechseln – Eltern ziehen vor Gericht
Plus Die elfjährige Käthe aus Friedberg hat Trisomie 21 und geht auf die Grundschule in Affing. Nun stellt sich der Schulleiter quer, Käthes Eltern gehen vor Gericht.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Familie Rosner vor Gericht zieht. Bereits 2016 musste das Ehepaar um den Kindergartenplatz von Käthe, welche das Downsyndrom hat, kämpfen. Ein Kompromiss löste den Konflikt, das Mädchen durfte in der Friedberger Kita bleiben. Inzwischen geht die Elfjährige zur Schule. Seit drei Jahren ist das Mädchen in Affing sogenannte Gastschülerin. Der jüngste Gastschulantrag wurde abgelehnt, Käthe müsste die Schule wechseln. Ihre Eltern reichten Klage ein. Vor dem Verwaltungsgericht Augsburg endete der Fall überraschend.
Welche Schulform für die elfjährige Käthe mit dem Downsyndrom?
Doch worum geht es eigentlich? Käthe war in Affing eine Gastschülerin, da die Einrichtung außerhalb des eigenen Wohnbezirks liegt. Deshalb musste die Familie einen Gastschulantrag stellen. Dass das Mädchen nicht gleich auf eine Grundschule in Friedberg ging, hat sich laut Familie Rosner nach und nach so ergeben. Damals seien die Gegebenheiten an der Theresia-Gerhardinger-Grundschule aufgrund von Umbauten und ihrer Größe nicht optimal gewesen. Daraufhin wurde das Ehepaar auf die Grundschule in Affing aufmerksam, wo auch viele Kinder aus Käthes Kindergartengruppe hingingen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich finde sehr gut, dass die Eltern zurück gezogen haben. Es scheint doch so, als fühlte sich die Schule wirklich überfordert und das sollte man ernst nehmen. Ich war selbst mal Lehrerin und habe erlebt, wie ein Kind mit Trisomie in einer grossen Klasse komplett untergegangen ist. Als Lehrkraft hat man sich zerrissen : Das Kind mit Förderbedarf braucht Zeit und hat viel Aufmerksamkeit verdient. Die anderen 26 Kinder aber auch. Manchen Kindern fällt Rücksichtnahme auf Schwächere schwer und es kommt ständig zu Konflikten, bei denen das Kind mit Beeinträchtigungen dann eher den Kürzeren zieht. Als Lehrkraft sitzt man schnell zwischen allen Stühlen - schließlich gibt es in den meisten Klassen viele Kinder mit Problemen: Depressionen, Kriegstraumata, fehlende Deutschkenntnisse, Familienprobleme, Lernschwierigkeiten. Und allen will und sollte man gerecht werden. Wenn nun eine Schule sich ehrlich macht und sagt: Ein Kind mit Beeinträchtigung und enormem Förderbedarf können wir nicht angemessen betreuen, ist ein Wechsel sicher klug.
Sehr interessant dazu: Neues aus der Anstalt vom 20.12.22 zur "Inklusion" in Deutschland