
Zu viele Geburten in Friedberg lassen den Geldstrom versiegen

Plus Die Geburtshilfe Friedberg wird Opfer ihres Erfolgs. Für 2019 erhält sie die Maximal-Förderung von einer Million, für 2020 wohl nichts. Grund: zu viele Geburten.

Das Gesamtdefizit der Kliniken an der Paar betrug 2019 rund 7,8 Millionen Euro, allein auf die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus in Friedberg entfielen über 1,5 Millionen. Der Freistaat Bayern hat nun dem Landkreis als Träger für das Defizit der Gynäkologie/Geburtshilfe eine Förderung von einer Million Euro gewährt. Das ist die maximal mögliche Fördersumme. Für das Jahr 2018 hatte der Freistaat dem Landkreis 700.000 Euro gezahlt.
Zahl der Geburten am Krankenhaus Friedberg steigt
Die Förderrichtlinie definiert eine Reihe von Voraussetzungen, eine davon: In dem Krankenhaus müssen im Jahr mindestens 300, maximal aber 800 Geburten betreut worden sein. Mit 650 Geburten 2019 konnten am Krankenhaus Friedberg alle Kriterien erfüllt werden. Die eigentlich erfreuliche Entwicklung der Zahlen 2020 auf 823 Geburten bedeutet allerdings, dass wegen Überschreitung der maximal geförderten Geburtenzahl von 800 der Landkreis 2020 voraussichtlich keinen Ausgleich mehr erhalten wird.
Von den 823 betreuten Geburten im Krankenhaus Friedberg 2020 sind 222 dem Landkreis-Norden, also dem Einzugsgebiet der Mitte 2018 geschlossenen Geburtsstation Aichach - zuzuordnen. 2019 lag diese Zahl bei 180, 2018 noch bei 144. Kamen im Jahr 2018 nur 44 der Neugeborenen im Krankenhaus Friedberg aus Aichach (mit Ortsteilen), so waren es im Jahr 2019 bereits 82 und 2020 sogar 107. Zum Vergleich: Die Zahl der Neugeborenen aus Friedberg (einschließlich Ortsteile) lag bei 125 im Jahr 2020. Aichach hat 21.500, Friedberg 30.000 Einwohner.

Landrat Dr. Klaus Metzger und der Geschäftsführer der Kliniken an der Paar, Dr. Hubert Mayer, zeigen sich erfreut über die deutlich wachsenden Geburtenzahlen und sehen mit dem neuen Chefarzt für die Hauptabteilung, Sokol Rexhepi, der Anfang des Monats seine Tätigkeit aufgenommen hat, weiteres Entwicklungspotenzial. „Vor allem die Kompetenzen, die Herr Rexhepi auch in der operativen Gynäkologie mitbringt, sollen den Frauen im Wittelsbacher Land eine Alternative zu großen Kliniken bieten“, so der Landrat.
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