Am Rettungsweg greift die Polizei eisern durch

VonEva Kunzmann

Im Ernstfall kommt es auf jede Minute an. Falschparker müssen sogar mit dem Abschleppdienst rechnen

Die Ersthelfer kämpfen verzweifelt um das Leben des älteren Mannes, der beim Schwimmen plötzlich untergegangen ist. Die Einsatzzentrale des Roten Kreuzes ist eigentlich nur wenige Minuten vom Unfallort entfernt. Doch der Rettungswagen muss sich Zentimeter um Zentimeter an dem Falschparker auf der Zufahrt zum Friedberger See vorbeikämpfen. „Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt jede Minute, die das Gehirn ohne Sauerstoff bleibt, um zehn Prozent“, erklärt Robert Lang, Wachleiter des Roten Kreuzes. Weil in bestimmten Situationen jede Sekunde zählt, ist es wichtig, dass Rettungswege nicht einfach zugeparkt werden, wie es am Pfingstwochenende der Fall war. „Die Haltverbotsschilder sind nicht zum Spaß aufgestellt“, betont Lang. Denn die Seestraße am Friedberger Baggersee ist die einzige Zufahrtsmöglichkeit für Not- und Rettungsdienste. Ist die Zufahrt blockiert, verzögere sich die Hilfeleistung enorm. Vor allem, wenn der Rettungsdienst zu Fuß anrücken müsse, so Lang.

Dass sich viele bei diesen Temperaturen möglichst schnell abkühlen möchten, zeigte sich besonders am Pfingstmontag. Aufgrund der daraus resultierenden, chaotischen Parkverhältnisse musste die Polizei zunächst mit Lautsprecherdurchsagen und später mit Verwarnungsgeldern und Abschleppdienst eingreifen (wir berichteten).

Friedberg Polizei Rotes Kreuz Friedberg Friedberger See