Arzt lässt Patientin nach Morphinspritze allein
73-Jährige wird nach der Behandlung ohnmächtig und stürzt. Vor Gericht geht es um die Frage, ob der Arzt dafür die Verantwortung trägt
Aichach-Friedberg Mitten in der Nacht überfallen starke Schmerzen die 73-Jährige. Der alarmierte Bereitschaftsarzt verabreicht ihr eine Spritze mit zehn Milligramm Morphin – eines der stärksten Schmerzmittel mit häufigen Nebenwirkungen wie Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Erbrechen und Halluzinationen. Dann lässt der Arzt die Frau allein. Beim Gang zum Bad wird sie später ohnmächtig, stürzt und verletzt sich dabei an Kopf und Rippen. Gestern musste sich der 67-jährige Mediziner wegen fahrlässiger Körperverletzung vor dem Amtsgericht Aichach verantworten. Die Staatsanwaltschafte führte den Sturz der Frau auf die Wirkung des Morphins zurück.
Der Angeklagte schildert Richterin Nadine Grimm den Vorfall vom Oktober 2011. Die Frau habe unter starken Kreuzschmerzen gelitten: „Sie waren für sie unerträglich.“ Vor der Morphin-Spritze habe er über Wirkung und möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt. Da die Rentnerin nicht in ein Krankenhaus wollte, habe er sie gebeten, sie solle ihre Tochter anrufen, damit diese auf sie aufpasst: „Sie sagte, das sei kein Problem. Die Tochter wohne in Augsburg und könne schnell zu ihr kommen, auch nachts.“ Darauf habe er sich verlassen. Nach dem Sturz rief die Rentnerin den Arzt erneut. Der wies sie ins Krankenhaus ein, Notarzt und Rettungsassistent holten sie ab. Einer der Rettungsassistentin riet, den Arzt anzuzeigen, da er sich fahrlässig verhalten habe.
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