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  3. Bürgerprotest: Aufschub für aufgebrachte Baindlkircher

Bürgerprotest
05.05.2011

Aufschub für aufgebrachte Baindlkircher

Unter ganz anderen Bedingungen als im Gemeinderat liefen jetzt im Rieder Bauausschuss die Beratungen über den Hühnermaststall südlich von Baindlkirch ab.
Foto: Foto: Heike John

Geplanter Mastgeflügelbetrieb sorgt nicht nur im Rieder Ortsteil für Furore

Ried Die Entscheidung für den Bau des geplanten Mastgeflügelbetriebs im Süden von Baindlkirch wurde vertagt. Mit Applaus quittierte das Publikum im Rieder Bauausschuss die Nachricht von der Verlängerung der Abgabefrist. Bürgermeister Anton Drexl konnte beim Landratsamt eine Aufschiebung erwirken. Demnach muss die Stellungnahme der Gemeinde erst bis 10. Juni eingehen. So eng war es wohl lange nicht mehr im Sitzungssaal, denn etwa 70 Gegner des Geflügelmastbetriebs umringten mit ihren Protestplakaten die Vertreter des Bauausschusses.

Als der Bürgermeister wie erhofft den Tagesordnungspunkt absetzte, verließen die Mitglieder der Bürgerinitiative zufrieden den Sitzungssaal. Zuvor hatten sie vor dem Rathaus plakativ ihrer Empörung Ausdruck verliehen. „Kein Hühnermastbetrieb vor unserer Haustür“, „Baindlkirch wehrt sich“ oder „Könnten Hühner reden, wären sie dagegen“ sowie „40000 Hühner am Ortsrand. Nicht mit uns!“ lauteten die Protestkundgebungen, die man hochhielt. „Wir sind erst am Sonntag aus dem Urlaub gekommen und auch unsere Kinder waren geschockt von der Nachricht, was uns hier vor die Nase gebaut werden soll“, erzählte eine Mutter. Bereits beim Treffen der Bürgerinitiative wurde viel über Gesundheitsrisiken diskutiert. Auch Dr. Robert Guha, der im Ort seine Praxis als Allgemeinarzt betreibt, wurde zum Thema angehört. Noch hoffen die Mitglieder der Bürgerinitiative, dass sie sich mit dem Bauherrn im Guten einigen können. „Es ist ausdrücklich zu betonen, dass sich unsere Kritik nur gegen das Projekt, nicht gegen den Antragsteller richtet“, verdeutlichte auch Stephan Müller, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, die sich nun „Gemeinschaft zur Erhaltung der Lebensqualität in Baindlkirch“ nennt: „Wir haben Verständnis für die wirtschaftlichen Interessen des Betreibers. Aufgrund gravierender Gefahren und Risiken sehen wir uns jedoch gezwungen, die Realisierung des Vorhabens in der geplanten Form zu stoppen.“

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