Bohrung fördert nicht nur Öl zutage
Großaitingen/Schwabmünchen Jetzt fließt das Öl: Nach rund sieben Monaten Bauzeit ist die Erdöl-Pipeline zwischen der Bohrstelle "Schwabmünchen 5" beim Ortsteil Mittelstetten und dem Förderbetrieb Aitingen (zwischen Großaitingen und Kleinaitingen) nun fertig. Die 5,5 Kilometer lange Leitung der Firma Wintershall soll nach Angaben des Konzerns bis zu 22 000 Tonnen Rohöl im Jahr transportieren.
Bislang musste das Öl mit Tanklastwagen von der Förderstelle zum Werk Aitingen gebracht werden. Der Brennstoff wird bei Mittelstetten aus etwa 1300 Metern Tiefe nach oben gepumpt. Was die Qualität betrifft, kann es durchaus mit dem aus Saudi-Arabien mithalten. Der Dichtegrad des Brennstoffs in Schwabmünchen entspreche dem vom Leichtölen, erklärt ein Konzernsprecher. Und diese lassen sich gut weiterverarbeiten. Doch bei der Verlegung der Pipeline gab es einige Herausforderungen. Die "Geologie des Voralpenlandes" machte der Firma zu schaffen: Das Lechfeld ist von eiszeitlichen Moränen durchzogen. "Geröll und Kies lassen sich nicht so einfach durchbohren", sagt Projektleiter Dr. Wolfgang Hahn. Der Trassenverlauf war allerdings aufgrund von Wasserschutzgebiete und Öko-Biotopen abgesteckt, sodass die Arbeiter nicht ausweichen konnten. Eine technische Herausforderung sei zudem die Unterquerung der Singold gewesen.
Zudem begleiteten Archäologen die Bauarbeiten - wegen der Nähe zur früheren Römerstraße Via Claudia. Und sie wurden südlich von Mittelstetten fündig: drei Skelette haben die Arbeiten zutage gefördert. Die Knochen einer Frau aus der Bronzezeit sowie zweier Menschen, die vor 3400 bis 3700 Jahren gelebt haben, werden derzeit vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege untersucht. Aus der Lagerstätte "Schwabmünchen 5" soll nun 15 Jahre lang Erdöl gefördert werden. Bislang sind nach Firmenangaben 1,3 Millionen Rohöl von den Förderstellen zwischen Schwabmünchen, Bobingen und Kleinaitingen an die Oberfläche gepumpt worden.
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