Die Ära Gockel geht zu Ende
Warum sich der Direktor des Aichacher Amtsgerichts in Altbayern über drei Jahrzehnte wohlfühlte.
Aichach-Friedberg Einige Wälzer stehen noch auf dem Schreibtisch. Die Regale sind schon leer, die Richterrobe hängt im Schrank. Nur eine Fotocollage, die ihm seine Kollegen zum 50. Geburtstag geschenkt haben, ist noch da. 15 Jahre, nachdem sie entstand, ist für Dieter Gockel Schluss. Der langjährige Richter am Aichacher Amtsgericht, das er in den vergangenen vier Jahren zudem als Direktor führte, verabschiedet sich Ende des Monats in den Ruhestand.
Seit 1982 arbeitete Gockel in Aichach und das „sehr, sehr gerne“, wie er betont. Der gebürtige Münchner sagt: „Den Menschenschlag hier fand ich immer sehr sympathisch.“ Die Liebe verschlug ihn einst nach Schwaben. Seine Frau, auch Juristin, und er begannen hier ihre berufliche Laufbahn. Seit über drei Jahrzehnten wohnt das Ehepaar, das zwei Kinder hat, im Markt Aindling. Zwölf Jahre lang engagierte sich Gockel dort im Gemeinderat, zehn Jahre war er Jugendtrainer. Sein Name steht ganz normal im Telefonbuch. Ungebetenen Besuch bekam er dennoch nur einmal – in seiner 18-jährigen Tätigkeit als Vormundschaftsrichter. Als er eines Tages frühmorgens den Rollladen hochzog, blickte ihn schon ein „Kunde“ durchs Fenster an. „Der dachte, er muss zu mir“, sagt Gockel und grinst. Zwei andere Vorfälle, die ebenfalls mit seiner Arbeit als Vormundschaftsrichter zu tun hatten, waren weniger lustig: Während eines Besuchs bei einem Betroffenen verfolgte ihn dieser mit dem Messer, stolperte aber über ein Telefonkästchen. In Pöttmes sperrte ihn jemand mit der Gutachterin in einem Raum ein.
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