
Selbstverteidigungskurs in Merching
Ein Schub fürs Selbstbewusstsein

Taekwondomeister Eberle zeigt Schülern an der Mittelschule, wann bei ihnen Alarmglocken schrillen sollten.
Von Christina Riedmann-Pooch
Ganz aufrecht, diszipliniert und aufmerksam sitzen die Kinder da. Plötzlich zerreißt ein Schrei die Stille. Gespannt sehen die Kinder der 4. bis 6. Klassen der Mittelschule Merching auf Trainer Helmut Eberle. "Was spürt ihr bei euch?", fragt er. "So ein unangenehmes Kribbeln im Bauch", antwortet ein blondes Mädchen im schwarzen T-Shirt sofort. "Gut!", nickt Eberle anerkennend. "Das ist für uns ein positives Zeichen. Da schrillen bei uns die Alarmglocken." Am Samstag steht Selbstverteidigung statt Ausschlafen auf dem Programm.
Seit 2005 haben sich Rektor Eduard Birzele, mittlerweile in Ruhestand, und Helmut Eberle, Trainer und mehrfacher deutscher Meister im Taekwondo, für einen Kurs ausgesprochen. Er soll die Kinder auf unangenehme, im Alltag aber mögliche Situationen vorbereiten und aufmerksam machen. "Woran erkennt man schlechte Menschen?" will Eberle als Nächstes wissen. "Gewalttäter suchen sich Opfer, keine Gegner – Schwächere. Oft sind sie zunächst freundlich", stellt er heraus. Eindringlich macht er die Kinder darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, sich selbst energisch zu schützen: Eine brenzlige Situation sofort abbrechen, Erwachsene gezielt um Hilfe bitten oder gemeinsam (laut)stark auftreten, wenn eine Situation irgendwie komisch oder gefährlich erscheint.
Natürlich lässt der erfahrene Trainer neben dem verbalen Verhaltens- und Vermeidungstraining viele Elemente von Taekwondo und Allkampf, einfließen. Mit seiner Trainingspartnerin Tanja Popfinger, ebenfalls deutsche Meisterin im Allkampf und olympischen Taekwondo, demonstriert und übt er mit den Kindern Schreitechniken: "Stop! Lass mich in Ruhe! Hau ab!"
Dazu mehr in der Montagausgabe der Friedberger Allgemeinen.
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