
Ein Führerschein durch die Natur

Kinder gehen mit Jäger Philipp Eisele auf Entdeckungsreise in den Heimathauser Wald. Was sie bei der Veranstaltung der Gartenfreunde Friedberg alles lernen.
So viel ist selten los am Eingang des kleinen Waldes beim Heimatshauser Weg: An diesem ersten warmen Frühlingstag zog es über 50 Kinder gemeinsam mit ihren Eltern oder Großeltern ins Freie. Auf Einladung der Blumen- und Gartenfreunde Friedberg trafen sie sich dort zum Waldtag. Ausgestattet mit Matschhose, Sonnenhut, Rucksack, Getränk und festen Schuhen machten sich die Drei- bis 14-Jährigen auf den Weg. Niklas hatte zudem eine Tasche dabei, damit er sich so manches Fundstück mit nach Hause nehmen konnte. Er war neugierig, was Jäger Philipp Eisele alles zu erzählen hatte.
An seinem großen Forstfahrzeug wartete Eisele gespannt auf die Kinder und freute sich auf eine spielerische Reise in die Natur. „Ich kümmere mich um das Wild und schaue, dass es den Tieren im Wald gut geht“, so stellte sich der Jäger den Kindern vor. Und dann gingen die größeren Kinder gemeinsam mit Erzieherin Jenny von Goerne erst einmal auf Entdeckungstour und sammelten alles, was sie im Wald fanden, wie Tannenzapfen, Moos, Äste, Blätter, aber auch Plastik. Daraus legten sie dann stolz ein Waldmandala.
„Mit dem Waldtag soll die Sensibilität der Kinder für gewisse Dinge geweckt werden. So lernen sie, dass Plastik nicht in den Wald gehört. Das Thema Natur und Erlebnis ist uns sehr wichtig. Die Kinder sollen dabei sein, entdecken und dabei auch viel Wissen erlangen“, sagt Markus Gantner von den Gartenfreunden.
Und dieses Wissen bekamen sie dann von Jäger Philipp Eisele. Er hatte dazu verschiedene Stationen mit Tafeln und aufgebaut. Spielerisch ging es dann von Station zu Station. Dabei zeigte er ihnen, was für Tiere in unserem Wald leben, wo Füchse und Dachse schlafen, was es für Eichhörnchen gibt und wie schwer ein Rothirschgeweih werden kann. Aber auch welche Rolle das Harz spielt und warum der Baum eine Rinde hat, erfuhren die Kinder von ihm. Besonders fasziniert waren sie von den Tiergeräuschen, die Eisele mit seinen Instrumenten nachgemacht hat. Die kleinen Entdecker durften dann raten, welches Tier es war. Damit wollte er zeigen, wie man als Jäger die Tiere am besten anlocken kann. Zum Teil hörte sich das sehr lustig an. Die Kinder bogen sich vor Lachen.
Stolz hielt der kleine Alexander seinen Wald- und Naturführerschein, den alle Kinder nach der Teilnahme von Eisele überreicht bekamen, in Händen. Denn nach den zwei Stunden im Wald hat er so einiges gelernt über die Tiere, die bei uns im Wald leben. Auch der sechsjährigen Hanna v hat es sehr gut gefallen: „Ich habe viel gelernt. Dass die Wildtiere ein Geweih haben können, das bis zu zehn Kilogramm wiegen kann und sie jedes Jahr ihr Geweih verlieren, habe ich nicht gewusst. Die nachgemachten Tiergeräusche fand ich sehr interessant.“
Der Waldtag ist kostenlos und wird vom Garten- und Naturfreunde Friedberg organisiert. Der Verein möchte mit solchen Aktionen Kinder im Alter von vier bis 14 Jahren für die Pflanzen- und Tierwelt begeistern. Mit Erzieherin Jenny, der Betreuerin der Kinder- und Jugendgruppe, werden viele weitere Aktionen rund um die Natur, den Garten und die Ernährung stattfinden. Im Herbst 2017 wurde mit einer Entdeckungsreise rund um den Apfel auf der Streuobstwiese in Friedberg-Süd begonnen.
Mit dem Waldtag ist nun die zweite Aktion erfolgreich zu Ende gegangen. Die Versicherung für die Kinder übernimmt der Verein. „Uns geht es unter anderem darum, neben dem Erfühlen, dem Entdecken auch das Wissen über Zusammenhänge zwischen Natur, Mensch und Umwelt verständlich zu vermitteln und in Euch die gleiche Begeisterung zu wecken wie wir sie haben“, so Hans Holzinger von den Gartenfreunden Friedberg.
Kontakt Mehr dazu bei Hans Holzinger unter Telefon 0821/61379 und unter www.gartenfreunde-friedberg.de
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