
Christbäume verkaufen sich schnell: Das Friedberger Adventshaus kommt gut an

Plus Das Wagnis hat sich gelohnt: Ein Adventshaus ersetzt den karitativen Christkindlmarkt in Friedberg. Am ersten Tag sind viele Angebote schon nach wenigen Stunden weg.

Schon um kurz nach 8 Uhr morgens, eine Stunde vor der offiziellen Eröffnung, stehen fast 20 Kunden Schlange vor dem Adventshaus in der Bauernbräustraße. In dem liebevoll dekorierten Gebäude gibt es viele Deko-Ideen und Geschenke zu entdecken. Werden die Weihnachtsbäume und Marmeladen für den Andrang ausreichen?

Besonders begehrt sind nämlich die Christbäume, die auf der Straße verkauft wurden. Die ersten 20 Stück sind bereits um 10 Uhr vergriffen. "Es sind zwar nur noch fünf Bäume da, aber keine Sorge, wir haben schon wieder welche nachbestellt“, sagt Ulrike Sasse-Feile, die mit Thomas Treffler den karitativen Christkindlmarkt organisiert. Die Bäume spendet jedes Jahr Manfred Losinger.
Das gibt es im Friedberger Adventshaus
Zwölf Kunden dürfen sich gleichzeitig im Haus aufhalten. Gezählt wird ganz einfach. Jeder bekommt einen Einkaufskorb. Wenn keine mehr da sind, muss man draußen warten. Es gibt im Haus fast das ganze Angebot des Marktes von Marmeladen und Likören, Socken und Mützen, Deko-Artikeln und Seifen - alles selbst gemacht, versteht sich.
Hannelore Hoffmann vom Bürgernetz freut sich, wenn sie ihre Kunden bedienen darf. "Ich finde es toll, dass es das Adventshaus gibt und es trotz der Pandemie stattfinden kann und wir so den Menschen in Indien und Afrika helfen können. Dass sich die Verantwortlichen der vielen Gruppen hier bereit erklären, ihre Waren zu verkaufen, finde ich wunderbar." Es sei doch mit einem gewissen Risiko verbunden, trotz Abstand und Mundschutz.
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Ganz vorne mit dabei sind viele der ehrenamtlichen Gruppen, die sonst auf dem Markt mit ihren geschmückten Ständen vertreten gewesen wären. "Wir sehen uns in der Pflicht und sind verantwortlich für die vielen Gruppen“, so Sasse-Feile. Sie ist froh, dass die Friedberger die Alternative so gut annehmen. Denn es war viel vorbereitet, so wurde die Orangenmarmelade vom Frauenbund schon im Januar produziert. Monika Weighardt vom Frauenbund hatte deshalb zeitweise Sorge, dass sie auf 700 Marmeladengläsern sitzen bleiben würde.

Die Vermieterin Sandra Theilacker und ihr Mann stellten dafür gerne ihr leer stehendes Haus zur Verfügung zu. "Warum sollen wir das nicht tun. Es ist ja für einen guten Zweck. Da will man helfen“, sagt Sandra Theilacker. Es musste aber einiges ausgeräumt, mit Tischen bestückt und dekoriert werden. Dabei halfen sich die Gruppen gegenseitig.
Sasse-Feiles Augen strahlen, als am Freitag die ersten Kunden durch die Tür treten. Tagelang hatte sie das Haus weihnachtlich geschmückt. Und man muss sagen: Es ist zauberhaft geworden. Innen ist es gemütlich und einen Rundgang wert. Besonders gut zur Geltung kommen die verzierten 300 Jahre alten Holzbalken, die die Schreinerei Sedlmeyr aus Rinnenthal zur Verfügung stellte.
Den Kunden gefällt das Adventshaus in Friedberg
Brigitte Haller hat sich mit drei ehemaligen Kolleginnen getroffen und möchte sich in Ruhe umsehen. "Wir finden immer etwas Schönes. Aber nicht nur das. Ich möchte für den guten Zweck etwas spenden und finde die Idee mit dem Adventshaus klasse“, sagt Haller.
Erna Schrall aus Friedberg hat ihre Einkäufe schon getätigt und bezahlt gerade. Der Friedbergerin gefällt das Adventshaus auch sehr gut. Bei den Kräuterweibern und dem Frauenbund hat sie einiges gekauft, darunter selbstgemachte Marmeladen und Weihnachtskarten. Gut, dass sie früh dran war: Bereits Freitagmittag sind die Vorräte im Haus aufgebraucht und Ingrid Becke von den Kräuterweibern muss sich auf den Weg machen, um Nachschub an Marmeladen, Likören und Sirup zu holen.

Aber nicht nur für den Magen ist einiges im Angebot, auch fürs Auge: "Ich habe wieder ein so liebevoll dekoriertes Herz gefunden“, freut sich eine Friedbergerin. Sie zeigt gerne her, was sie noch erstanden hat: Mango-Melonen-Konfitüre mit Schuss, Apfel-Zwetschge mit Weißwein und Pfirsich mit Aperol.
Bereits Mitte Oktober war die Entscheidung gefallen, dass der Markt nicht wie sonst stattfinden kann. Das tat weh und man suchte nach einer Alternative. "Wir Friedberger lassen uns nicht unterkriegen", sagt dazu Ulrike Sasse-Feile, die Initiatorin der Aktion "Friedberg karitativ". Renate Mayer, die Geschäftsführerin des Aktiv-Rings, unterstützt sie: "Der Markt ist ein Gesetz seit fast 50 Jahren - und das wollten wir nicht so wegfallen lassen.“
Der Erlös aus all den schönen Dingen fließt an soziale Projekte in Indien und Tansania. Die Benediktinerin Raphaela Händler benötigt für die 550 Schüler des Gymnasiums in Tansania dringend "Wasser und Brot mit Qualität und Quantität“. In Indien werden mit dem Geld Kinderheime der Pallottiner mit Essen, Kleidung und Schulbüchern unterstützt. Sie sollen dort auch eine bessere medizinische Versorgung genießen und Hilfe beim Bau einer Solar- und Sanitäranlage bekommen.
Öffnungszeiten im Adventshaus Friedberg:
- An den Samstagen, 5. und 12. Dezember, von 10 bis 14 Uhr.
- Am Freitag, 11. Dezember, von 9 bis 18 Uhr.
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