
Mit 35 Jahren genießt Pferde-Dame Joerp an der Lechleite ihre Freiheit

Plus Das Pferd gehört zu den "Gründungsmitgliedern" des Islandpferdehofs in Friedberg. In Menschenjahren wäre sie über 100 - und ist auch sonst etwas Besonderes.
Viele Spaziergänger kennen die "Grande Dame" von der Lechleite: Wer unterhalb der Lechleite zwischen Friedberg und Wulfertshausen unterwegs ist, hat gute Chancen Joerp zu begegnen, die dort großteils frei herumlaufen darf. Die Islandstute gehört zum Hof von Veronika und Sebastian Frisch, ist stolze 35 Jahre alt und hat fast ihr ganzes Leben in Friedberg zugebracht. Für die Frischs ist sie ein Familienmitglied - und so gestalten sie auch ihren Lebensabend außergewöhnlich.
Joerp - Isländisch für "die Braune" - zog 1993 zusammen mit den Frischs nach Friedberg. Damals war sie das einzige und erste Islandpferd von Veronika Frisch und vermutlich in ganz Friedberg. Jetzt, mit 35, ist das Islandpferd im Vergleich mit einem Menschen deutlich über 100 Jahre alt. Tausend Kinder, Jugendliche und Erwachsene dürften auf ihr Reiten gelernt haben und geritten sein, schätzen ihre Besitzer. Bis vor wenigen Jahren war sie stets gesund und auch noch ab und an im Einsatz, jetzt aber darf sie ihre Freiheit genießen.
Auf dem Islandpferdehof Lechleite in Friedberg ist Joerp eine Konstante
Die Stute war Gründungsmitglied und sogar Namensgeberin für die Reitschule: „JoNika“ ist eine Kombination der Abkürzungen von Joerp und Veronika. Sie hat vier Fohlen zur Welt gebracht und sei in ihrer Herde immer ein ranghohes und eigensinniges Pferd gewesen, über das es viele Anekdoten zu erzählen gibt, so die Frischs.
Veronika Frisch bezeichnet ihre Schul- und Lehrpferde aus Respekt gerne als „Mitarbeiter“. Und es ist zur Tradition geworden, alt gedienten Mitarbeitern, die nicht mehr arbeiten müssen, ihren Lebensabend in größtmöglicher Freiheit zu schenken. Joerp verbringt daher den größten Teil des Tages – und manchmal auch die Nächte - frei laufend im weitläufigen Umfeld des Betriebes auf den Wiesen, an den Feldern oder in der Nähe der Ausläufe der anderen Pferde.

Wenn sie Kontakt zu ihren ehemaligen „Kollegen“ haben möchte, kommt sie in die Stallgasse. Sie äußert unübersehbar, wenn sie eine Sonderration Futter haben möchte, die sie dann selbstverständlich auch bekommt. Und wenn sie die Nähe ihrer Herde braucht, steht sie am Tor und bittet um Einlass.

"Man könnte sagen, sie darf den Lebensabend genießen, den wir Menschen uns auch wünschen würden: in einem ,Mehr- Generationen-Haushalt' würdevoll altern", so das Ehepaar Frisch. Seit knapp zwei Jahren erhält die Stute Joerp nun ihr „Gnadenbrot“ - und es gab auch schon Tage, an denen die Frischs sicher waren, sie müssten Abschied nehmen. Meist aber ist sie am nächsten Tag wieder fit und fordert ihre Sonderstellung ein. Immerhin hat das Pferd sogar beim Zusammenkommen von Veronika und Sebastian Frisch eine Rolle gespielt... (AZ)
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