Friedbergs neues Buskonzept stellt nicht alle Bürger zufrieden
Plus Der Nahverkehr wird in Friedberg insgesamt ausgebaut, zudem behindertengerechter und umweltfreundlicher. Profiteure sind die Derchinger, anderen drohen Nachteile.
Ab dem 15. Dezember gilt ein neuer Busfahrplan in Friedberg. Bei einer Infoveranstaltung des Augsburger Tarif- und Verkehrsverbunds (AVV) im Rathaus gab es teils kritische Stimmen zum umgestalteten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die wichtigsten Punkte im Überblick.
Straßenbahn nun besser an Friedberger Innenstadt angebunden
- Dichteres ÖPNV-Angebot Zwischen der Innenstadt und Friedberg-West, wo die Straßenbahn endet, besteht fortan eine bessere Verbindung mit den Buslinien 201 und 202. Was den Fahrgästen ebenfalls zugutekommt: Durch ein elektronisches System wissen die Busfahrer künftig, wann Straßenbahnen und Züge eintreffen und warten bis zu acht Minuten, um einen Anschluss zu garantieren. Mehrere Fahrgäste freuten sich bei der Infoveranstaltung darüber, weil einem bisher ständig Busse vor der Nase weggefahren seien. Die Dichte erhöht sich zudem durch die Wiederbelebung eines sogenannten „Altstadt-Express“, ähnlich dem 2018 eingestellten Citybus.
Herrgottsruh per Bus aus Friedberg heraus erreichbar
- Erschließung Wohn- und Gewerbegebiete Neun neue Haltestellen gibt es insgesamt: Gerberweg, Luitpoldstraße, Afrastraße, Am Holzgarten, Tancherichweg, Alte Bergstraße, Neue Bergstraße und Siebenbrünnelstraße. Dadurch gewährleistet der AVV eine direkte Anbindung Derchings – inklusive Gewerbegebiet – an die Friedberger Innenstadt. „Nun könnte noch die Verbindung nach Augsburg ausgebaut werden“, forderte eine Zuhörerin aus Derching. Die Geschäfte rund um die Münchner Straße, Engelschalkstraße und Marquardtstraße sind ab Dezember ebenfalls besser per Bus erreichbar. Außerdem sind stündliche Fahrten zum Neubaugebiet an der Afrastraße vorgesehen – zu wenig, räumte selbst Friedbergs ÖPNV-Beauftragter Manfred Schnell ein. Mit dem Altstadt-Express ist der Friedhof Herrgottsruh jetzt von der Innenstadt aus erreichbar. Für einige Menschen aus Haberskirch ist das Busfahren fortan praktischer, denn dort liegt die Haltestelle dann in der Ortsmitte. Bisher wohnten manche Leute bis zu zwei Kilometer von der Station entfernt.
Friedbergs Busverkehr wird behinderten- und umweltfreundlicher
- Umweltfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Co. Neue, niederflurige Hybridbusse sollen zu weniger Emissionen und einem leichteren Einstieg für körperlich eingeschränkte Personen führen. Ein behinderter Zuhörer verwies darauf, dass zeitnah alle Bushaltestellen barrierefrei sein sollten. „Alle neuen Stationen werden das sein und bei den anderen sind wir dran“, versicherte Bürgermeister Eichmann. Ein anderer Besucher wollte wissen, wieso keine E- oder Biogasbusse angeschafft werden. Die Begründung laut Bernd Wagner (AVV): Biogas sei aufgrund einer fehlenden Tankmöglichkeit in Friedberg unpraktisch, E-Busse zu teuer. Die neuen Busse besitzen alle Steckdosen und Gratis-WLAN.
Friedberg-Ost mit weniger Bussen als zuvor
- Taktungen Von der Grundschule–Süd zum Bahnhof herrscht nur noch ein 30-Minuten-Takt, von Friedberg-Ost fahren zur Zugstation stündlich vier statt zuvor fünf Bussen und von der Völser sowie der Bozener Straße aus gibt es je eine Fahrt weniger Richtung Bahnhof und Tram. „Seit Jahren wird das immer weniger“, beschwerte sich eine Zuhörerin aus Friedberg-Ost und erinnerte an die Buslinie 36, die nicht mehr von Augsburg bis Friedberg fährt. „Ich stehe abends in der Pampa und fürchte mich.“ Positiv dagegen: An Samstagen und Sonntagen weitet sich das Angebot für die AVV-Nutzer aus. Manfred Schnell betonte: „Die Verschlechterungen betreffen wenige Fahrgäste, während für hunderte Menschen Fortschritte erreicht wurden.
Viele kennen Angebote des Friedberger ÖPNV nicht
- Werbung Kritik gab es an der mangelnden Bekanntheit der ÖPNV-Angebote. „Der Streckenplan in den Flyern des AVV ist auch wahnsinnig unübersichtlich“, kritisierte eine Besucherin. Interesse besteht allerdings: Beim vergangenen Marktsonntag haben die AVV-Verantwortlichen fast 700 Gespräche mit Bürgern zum Buskonzept geführt. Weitgehend unbekannt ist das Anrufsammeltaxi, das gerade für Bewohner der Ortsteile an den Wochenenden und in den Abendstunden helfen soll. „Warum hängt nicht an jeder Haltestelle eine Info dazu?“, wollte eine Friedbergerin wissen. Der stellvertretende Landrat Manfred Losinger entgegnete: „Die Leute haben auch eine Holschuld, wir machen bereits viel.“
Beim Wochenmarkt am Freitag, 29. November, steht von 9 bis 12 Uhr ein neuartiger Bus des AVV bereit. Mitarbeiter geben Auskunft zum neuen Fahrplan für Friedberg.
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Den Vorwurf, dass die vielen und guten Angebote des AVV so wenig bekannt gemacht werden, kenne ich auch, verstehe ihn aber nicht. Die Zeitung berichtete mehrfach darüber, bereits 4x der Friedberger Stadtbote, zudem sind die Infos ganz prominent und auf den Startseiten bei www.friedberg.de und bei www.avv-augsburg.de , und bisher schon 3 Info-Veranstaltungen.
1. Alle Strecken sind in ganz FDB (incl. Ortsteile) Kurzstrecke.
2. Abends und am Wochenende gibt es Anrufsammeltaxis für die kleinen Ortsteile mit 2,40 € Aufpreis, dafür aber bis vor die Haustüre.
3. Künftig fährt fast ganztägig alle 15 Min. ein Bus vom P+R-Platz zur Garage-Ost.
4. Alle Jahresabos (auch das günstige 330 € Ticket ab 9:00 h für ganz A und ganz FDB!) beinhalten bereits den Grundpreis für die CarSharing-Miete incl. kostenlose Fahrradausleihe.