
Gegen Kraftwerk am Lech
Kissing (FA/jah) - Geschundener Lech, einzig zur Stromgewinnung aus Wasserkraft verkommen, zerstörte Natur: Das sind Stichworte, die dem Vorstand der Interessengemeinschaft Grund- und Hochwasserschutz Obere Paar - Lech (IGHS) gleich zum geplanten neuen Kraftwerk an der Solschwelle auf Höhe des Kissinger Auensees einfallen. Die IGHS reiht sich damit ein in die Gruppe jener Naturschutzorganisationen, die sich gegen den geplanten Kraftwerksbau stellen.
Den Lech in diesem Bereich kennt die Interessengemeinschaft so gut wie kaum eine Organisation. Sie hatte sich nach dem verheerenden Hochwasser Pfingsten 1999 gegründet, bei dem unter anderem Teile von Mering und von Kissing unter Wasser standen. Die IGHS macht dafür auch den Betrieb an der Lechstaustufe 23 verantwortlich. Deshalb hat sie freilich auch jetzt massive Bedenken gegen das geplante Kraftwerk. Bereits im Juni hatte sie sich mit einem Schreiben an die Regierung von Schwaben gewandt - bis heute ohne Antwort, so IGHS-Vorstandsmitglied Anton Staffler. Darin schreibt die Gemeinschaft unter anderem, dass sie zwar die Gewinnung von Ökostrom begrüße, jedoch nicht auf Kosten derart "gravierender Eingriffe in die Natur", wie das in der Vergangenheit geschehen sei. Allein für den Bau der Staustufen 18 bis 21 seien 170 Hektar Auenwald gerodet worden - die sollten nun endlich wieder aufgeforstet werden. Außerdem handle es sich bei dem Abschnitt, in dem das neue Kraftwerk entstehen soll, um den letzten freifließenden Teil des Lechs.
Völlig unverständlich ist für die IGHS außerdem, dass der gesamte Flusslauf des Lechs zwischen Füssen und Augsburg für die Stromgewinnung freigegeben wurde und dass heute immer noch der 1949 "unter völlig anderen Gegebenheiten" auf 90 Jahre geschlossene Vertrag gelte. Stattdessen fragt die Interessengemeinschaft, ob die Anrainer des Lechs nicht "das gleiche Recht auf Renaturierungsmaßnahmen und Schutz von Oberflächen- und Grund-Hochwasser" hätten wie Bürger in der Nähe von Wertach, Iller und Isar?
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