
Erste Asylbewerber treffen in Merching ein

Drei Familien haben die Unterkunft schon bezogen
Vergeblich warteten die Helfer am Donnerstag auf die angekündigten Asylbewerber. Dabei hatten sie schon die Lebensmittel gekauft und alles für das Eintreffen der vier Familien vorbereitet. Erst am Freitagnachmittag kamen dann immerhin drei Familien mit dem Bus an, was aus der vierten wurde, wusste erst mal keiner.
In der Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Martin Walch noch einmal betont: „Es wird nicht ganz einfach, was die Verwaltung da zu tragen hat.“ Erfreut zeigte er sich über die Aktivitäten von Eugen Siebert und Werner Schrom, die durch ihre intensive Mithilfe vier Arbeitskreise für die Flüchtlingsarbeit bilden konnten: Die größte Gruppe beschäftigt sich mit „Sozialem“, eine weitere mit „Sachspenden“, die dritte mit „Freizeitgestaltung“ und die vierte mit „Sprachkursen“. Flüchtlingskoordinatorin ist Susanne Weiß. Auskünfte über den jeweiligen Koordinator geben Roswitha Goltze, Gemeinde Merching und Dr. Werner Schrom.
Bei allen Bemühungen der Helfer, die sich bereits zweimal trafen – immer noch fehlen weitere Unterkünfte. „Wahrscheinlich wird es nicht bei den vier Familien bleiben. – Wir müssen uns im Gemeinderat Gedanken machen, wo die nächsten Unterkünfte sein könnten.“ Bürgermeister Martin Walch hofft dabei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung. Außerdem betonte er, dass weitere Helfer bei den Arbeitskreisen jederzeit willkommen seien.
Am Freitagnachmittag wurde der Helferkreis nach all den durchdachten, vorbereitenden Maßnahmen gleich gefordert. Um 13.30 Uhr kamen mit dem Bus drei junge afghanische Familien mit sechs Kindern im Alter von elf Monaten bis zehn Jahren an. „Wo die vierte Familie geblieben ist, wissen wir nicht.“, konnte die Merchinger Flüchtlingskoordinatorin Susanne Weiß lediglich weitergeben.
Mitarbeiter des Landratsamts trafen noch am Freitagnachmittag für erste Formalitäten ein. Die Verständigung gestaltete sich zunächst schwierig, da nur ein Familienvater etwas Englisch spricht. Doch eine Helferin konnte dann einen in Merching lebenden Afghanen als Dolmetscher vermitteln. Für das Baby war zunächst noch kein Bettchen vorhanden, aber auch das organisierten die Helfer in Kürze. Auch ein Kinderwagen stand den Flüchtlingen bereits am Samstagvormittag zur Verfügung.
Daniela Gloning, die Koordinatorin für die Sachspenden in Merching, zeigte sich über die große Hilfsbereitschaft der Merchinger erfreut und hofft, dass es noch anhält, „falls weitere Flüchtlinge ankommen.“ Die aktuelle Sachspendenliste kann man unter www.facebook.com/MerchingHilft einsehen und dort auch hinterlassen, was man hat. Ebenso ist die Liste in den Schaukästen der Gemeinde einzusehen. Für die Merchinger ist außerdem bereits ein Sonderkurier mit aktuellen Informationen in Vorbereitung.
Der Helferkreis sieht einstweilen bei der Containerunterkunft noch Verbesserungsmöglichkeiten: „Die sanitäre Versorgung lässt stark zu wünschen übrig“, so Daniela Gloning: „Besonders im unteren Container sind eine Toilette, ein Waschbecken und eine Dusche für acht Personen zu wenig – gerade, wenn Kinder im schulpflichtigen Alter dabei sind und auch, weil das Verfahren nach ersten Angaben voraussichtlich bis Juni nächsten Jahres dauern wird.“ Sie hofft, dass sich dafür in Kürze eine Lösung finden lässt.
Unter der Adresse www.merching-hilft.de findet sich eine Liste der Dinge, die noch fehlen.
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