
Groß und Klein trotzen der Hitze

Bei der 27. Auflage führt Thomas Straßmeir den LC Aichach zum Sieg. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Überraschungsteams. Zuschauer sorgen für Erfrischungen.
„So ein Tag, so wunderschön wie heute…“, hätte Hans Böller, dem die traditionelle Straßenstaffel mitten durch die Stadt gewidmet ist, mit seiner Tenorstimme zu seinen Lebzeiten wohl gesungen. Doch ganz so heiß wie die gut 34 Grad hätte es nicht sein müssen – auch wenn das ein oder andere Wölkchen am Himmel zu sehen war.
Umso erstaunlicher war, dass keine der gemeldeten 16 Mannschaften“ geschmissen“ hatte und alle pünktlich am Samstag um 18 Uhr an der Startlinie auf den Startschuss von Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann und Daniel Götz, dem Präsidenten des Friedberger Verkehrsvereins, warteten.
Der 27. Lauf von der Garage Ost zum Rathaus und zurück war trotz des glühend heißen Pflasters sowohl für die Teilnehmer wie auch für die Zuschauer wieder eine gelungene Aktion mit Spannung, Spaß und Freizeitwert. Und weil der Verkehrsverein mit dem Organisator Eberhard Krug sich nicht lumpen ließ, konnte man bei der Siegerehrung im Festzelt verbrauchte Ressourcen wieder auffüllen.
Ja, es war spannend, sowohl an der Spitze als auch im „familiären Mittelfeld“ und im letzten Drittel bei den begeistert mitlaufenden „Kids“. Jeweils zehn Läuferinnen und Läufer mussten die einzelnen Teams aufbieten. Und knapp tausend Meter können „mörderisch“ sein. Dass der LC Aichach diesmal zu den Topfavoriten gezählt wurde, bestätigte sich schon bald und so gewannen die Aichacher mit ihrem starken Schlussläufer Thomas Straßmeir (Rundenzeit: 2:35 Minuten) das Rennen. Aber erst ab Runde drei konnten die „Blauen“ die Spitzenposition übernehmen.
Runde eins ging völlig überraschend an die „Holzhacker“, die Jugend der TSV-Fußballer, die mit Viktor Klier sogar als Erste vor Alex Wehle (Aichach) und dem besten Kinderheim-Läufer Ahmed Taman zum Wechsel kamen. Diese Holzhacker waren überhaupt die große Überraschung, denn sie schnappten sich am Schluss nach heißem Zweikampf mit der ebenfalls überraschenden Leichtathletik-Mixtruppe des gleichen Vereins Platz drei. Dagegen war zunächst von den Mitfavoriten Agrarflitzer vorne nicht allzu viel zu sehen, doch diese rollten das Feld schließlich von hinten auf und mit dem auftrumpfenden Schlussläufer Stefan Knittel holten sie sogar noch umjubeltes Silber.
Im Mittelfeld wogte es Runde für Runde hin und her. Die ersatzgeschwächte Kinderheim-Truppe fiel etwas zurück, dafür arbeitete sich die „Büschel-Familie und Friends“ bis auf Platz fünf nach vorne. Der TTC Friedberg – diesmal erstmals ohne ihr Urgestein Werner Straßinger – holte ebenfalls auf. Die Alpenvereinler „Almöhis“ und die Road Runners mit Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Georg Schalk lagen letztlich nur fünf Sekunden auseinander.
Viel Beifall gab es für die Rucksack tragenden Läuferinnen und Läufer der Firma Tatonka und wie sich die Kinderteams des SV Ottmaring und der Sportfreunde Friedberg („Ostler“) reinhängten, war eine reine Freude. Immer wieder gab es Sonderbeifall für die tapferen Buben und Mädchen.
Trotz der Hitze ist nichts passiert, alle überstanden den Lauf schadlos. Die Stadtwerke eröffneten die Wasser-Bar und auch von Privatleuten an der Strecke gab es Wasserspenden per Schlauch. Und für alle Fälle: Ärzte waren ausreichend an Ort und Stelle. Beispielsweise im Team „Förderverein Krankenhaus“, das ebenfalls auf die Strecke ging. Sabine Negele kommentierte das Rennen per Mikrofon wie immer fach“männisch“ und sie hatte besonders anerkennenswerte Worte für die reine Damenmannschaft aus der Leichtathletikmannschaft des TSV Friedberg parat, die sich auf dem guten Rang neun vor den „Ostler Oldies“ einreihte. Von acht bis 60 Jahre spannte sich der Altersbogen der Teilnehmer. Ein erneuter Beweis, dass der Hans-Böller-Lauf zum Volksfestauftakt ein Klassiker geworden ist.
Viele Bilder vom Hans-Böller-Lauf finden Sie hier
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