
Bei Spiel und Spaß Berührungsängste abbauen

Ein wöchentlicher interkultureller Treffpunkt soll die in Kissing wohnenden Flüchtlinge mit den Einheimischen zusammenbringen. Was die Organisatoren sich davon versprechen.
Mit einem bunten Sommerfest der Kulturen startete der Kissinger Asylhelferkreis sein neues Angebot zur Integration von Flüchtlingen in der Gemeinde. Seit Anfang Juli gibt es im Gemeinschaftsraum der Auenstraße 12 b einen „Treffpunkt der Kulturen“, der jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr stattfindet. Dazu eingeladen sind Menschen mit Fluchthintergrund, Asylhelfer und alle, die offen sind für den Austausch mit anderen Kulturen.
Das wöchentlich stattfindende Angebot läuft im Rahmen eines auf ein Jahr angelegten Sonderprogramms des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, unter dem Motto „Zusammenhalt stärken, Integration fördern“. Für dieses spezielle Integrationsprojekt wurden 14 von 90 Mehrgenerationenhäusern, die sich dafür beworben hatten, ausgewählt. Auch das Kissinger Mehrgenerationenhaus (MGH) Casa Cambio erhielt den Zuschlag. Dort freut man sich über zusätzliche Möglichkeiten an Integrationsangeboten.
„Der Fokus liegt in diesem Projekt auf anerkannten Flüchtlingen, die über die finanzielle Unterstützung hinaus Hilfe beim Sesshaft- werden bekommen sollen“, erklärt Petra Hamberger. Auch ihr Engagement als Asyl- und Integrationsbeauftragte im Kissinger Mehrgenerationenhaus wird aus den dafür zur Verfügung stehenden Mitteln finanziert. In Kissing leben derzeit rund 90 Asylbewerber in vier Unterkünften. Rund die Hälfte von ihnen sind inzwischen anerkannt und können für die nächsten drei Jahre in Deutschland bleiben. Die meisten anerkannten Flüchtlinge sind Syrer, einige stammen aus Eritrea, und auch ein Senegalese ist unter ihnen. Sie dürfen arbeiten und sind auf Wohnungssuche.
In der Containerunterkunft in der Auenstraße leben derzeit 33 Bewohner aus Pakistan, Afghanistan, dem Senegal, aus Palästina und dem Kongo. „Es war uns wichtig, mit dem Treffpunkt der Kulturen eine Begegnungs- und Anlaufstelle zu schaffen, damit Menschen mit Fluchthintergrund, der Helferkreis und auch die Bevölkerung miteinander in Kontakt kommen“, sagt Petra Hamberger. „Hier können sie zwanglos zusammen sein, es wird zusammen gespielt, Tee getrunken, sich ausgetauscht und musiziert“. „Und vielleicht entwickeln sich daraus ja auch Patenschaften oder sogar Freundschaften“, hofft die Asyl- und Integrationsbeauftragte. Es ist geplant, in regelmäßigen Abständen Themenabende zu veranstalten, gemeinsam zu kochen oder auch das ein oder andere Kicker- oder Tischtennisturnier durchzuführen.
Zum Auftakt gab es ein Sommerfest, zu dem der Asylhelferkreis über hundert Gäste, darunter Nachbarn, Gemeinderäte, Asylhelfer und Asylbewerber aus vielen unterschiedlichen Nationen, geladen hatte. Diese trugen tatkräftig zum Gelingen des Festes bei, halfen bei der Zubereitung der Speisen mit und verwöhnten mit Gerichten aus ihrer Heimat. Trotz Regenwetters heizten Harald Schütz, Jakob Sedlmeir und Helmut Sperl ihre Grills an. Zu arabischer Livemusik und mitreisenden Zumbaeinlagen wurde getanzt, gelacht und gemeinsam gefeiert. Zum Abschluss des Festes waren sich alle einig: „Das müssen wir wiederholen.“ „Der größte Dank für uns ist, wenn unsere Asylbewerber sagen, sie waren an diesem Abend glücklich und werden dieses Fest nicht vergessen“, findet Petra Hamberger. „Wir freuen uns, wenn zu unserem wöchentlichen interkulturellen Treff Besucher kommen, die offen sind für andere Kulturen und sich für unsere Arbeit interessieren“. Auch Sachspenden wie Gesellschaftsspiele, Tischkicker, eine Tischtennisplatte mit Schlägern und Bälle sowie Musikinstrumente werden gerne angenommen.
Veranstaltung Der Treffpunkt der Kulturen findet jeden Dienstag von 19 bis 21 Uhr im Gemeinschaftsraum der Auenstraße 12b in Kissing statt. Ansprechpartnerin: Petra Hamberger, Asyl- und Integrationsbeauftragte im Asylhelferkreis Kissing, Telefon 01578/3262821.
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