Der blinde Masseur aus Kissing
Carmine Nino Murolo verlor vor über zwei Jahrzehnten sein Augenlicht. Trotzdem arbeitet er als Masseur.
Digitalisierung – allein das Wort löst heute bei vielen Menschen inzwischen gemischte Gefühle aus. Manche haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Carmine Nino Murolo gehört nicht zu ihnen. Für ihn ist der technische Fortschritt die einzige Möglichkeit, überhaupt arbeiten zu können.
Murolos Leben wird von fremden Stimmen kontrolliert. Sie sind in seinem Kopf, er hört sie jeden Tag und zu jeder Zeit. Manchmal ist es nur ein unverständliches Murmeln, dann wieder eine strenge Aufforderung. Der 48-Jährige hat lange gebraucht, um sich an sie zu gewöhnen. Manchmal, wenn er das Gefühl hat, dass sein Kopf platzt, wünscht er sich Stille. Doch er kann die Stimmen nicht abschalten. Ohne sie wäre er hilflos: Die blechernen Stimmen gehören zu Theorg, Alice, Bixby und Alexa. Sie sind seine Kollegen, seine Sekretäre, seine Vertrauten. Und vertrauen muss der gebürtige Italiener auf das, was sie ihm sagen, denn sehen kann er nicht. Eine Autoimmunkrankheit ließ ihn erblinden – die Stimmen aus seinen technischen Hilfsmitteln sind der Grund, dass Murolo heute wieder arbeiten kann. Letztes Jahr hat er sich als medizinischer Masseur in Kissing selbstständig gemacht.
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