
Neuer Kreisverkehr an der AIC12: Die Unfallkreuzung ist weg

Plus Früher ereigneten sich auf der Strecke oft schwere Unfälle. Nun ist die AIC12 bei Merching entschärft. Warum die Kreuzung in einen Kreisverkehr verwandelt wurde.

Viele Jahre war der Ausbau der Kreisstraße AIC12 zwischen Mering und Unterbergen gefordert worden. Besonders an der ehemaligen Kreuzung mit der Gemeindeverbindungsstraße von Merching zum Mandichosee krachte es in der Vergangenheit überdurchschnittlich häufig. Die Verwirklichung zog sich jedoch hin. Nun sind die Unfallschwerpunkte entschärft. Die ehemalige Kreuzung ist in einen Kreisverkehr verwandelt und vor kurzem wieder freigeben worden.
Besonders dort hatte es in der Vergangenheit überdurchschnittlich viele schwere Unfälle gegeben. Zwar war die Stoppstelle auf Tempo 70 begrenzt und klar ausgeschildert. Doch das brachte nicht den gewünschten Effekt. Zudem gab es auch auf der alten Strecke zwischen Unterbergen und der ehemaligen Kreuzung Unglücke.
Fahrradfahrer stirbt bei Unfall auf der AIC12
Sehr betroffen machte Helfer und Polizisten ein Unfall im Mai 2012. An Christi Himmelfahrt fuhr ein Radler abends auf der Kreisstraße AIC12 von Unterbergen kommend in Richtung Merching. Kurz vor der ersten Abzweigung wurde er von einem Auto, das in dieselbe Richtung fuhr, erfasst. Der Mann wurde auf die Frontscheibe geschleudert und von dort über den Wagen hinweg auf die Fahrbahn. Ein nachfolgender Fahrer konnte nicht mehr reagieren und überrollte mit seinem Pkw den am Boden liegenden Radfahrer. Der wurde dabei getötet.

Nun gibt es entlang der Strecke in Fahrtrichtung Unterbergen auf der rechten Seite einen Geh- und Radweg. Nach Angaben des Landratsamts schließt er am Kreisverkehr an den bestehenden Radweg von Mering aus an und führt bis zum Ortseingang des Schmiechener Ortsteils. 1800 Meter - vom Kreisverkehr bis zur Kurve am Leitenhang - sind sogar als Anwandweg mit drei Meter Breite ausgebaut. Der reine Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Meter hat eine Länge von 700 Metern.
Bei den Arbeiten an der Straße ist unterschiedlich vorgegangen worden. Der Abschnitt wurde teilweise voll ausgebaut, das heißt, dass die ungebundenen Kiestrag- und Frostschutzschichten und die gebundenen Asphaltschichten erneuert wurden. Teils tauschten Arbeiter auch nur den Asphaltaufbau der Straße aus. Zudem gibt es Bereiche, die lediglich mit einer neuen Asphaltbinder- und Deckschicht versehen wurden. "Bei letzteren Bereichen kann man von 'Sanierung' sprechen", teilt das Landratsamt mit. Diese Teilstücke sind weiterhin ca. sechs Meter breit.
Kreisverkehr sorgt für eine Entschärfung der gefährlichen Situation
Die Teil- und Vollausbaubereiche sind in einer Regelfahrbahnbreite von 6,50 Metern hergestellt. Dies sei die erforderliche Mindestbreite bei einem geförderten Ausbauvorhaben dieser Straßenklasse. In Merching hatte es vor der Maßnahme Diskussionen über die Breite der Straße gegeben. Landwirte fürchteten, zu viel Land hergeben zu müssen. Zudem hieß es im Gemeinderat, dass eine zu breite Straße zum Rasen einlade. Ein weiter kritischer Punkt - die ehemalige 90-Grad-Kurve kurz vor Unterbergen - ist ebenfalls entschärft. Sie wurde auf einen Kurvenradius von 180 Metern "normgerecht abgeflacht“, wie es heißt.
Nach Angaben des Landratsamtes kam es an der ehemaligen Kreuzung aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse zu den "Unfallhäufungen". Das sei nun durch den Kreisverkehr behoben. Außerdem wurden mit der Errichtung zwei Fahrbahnteiler als sichere Querungshilfen für Fußgänger und Radfahrer eingebaut. "Die Kreuzung ist nun gut und rechtzeitig für alle Verkehrsteilnehmer erkennbar und das Queren ist für alle Verkehrsarten sicher möglich."
Merchings Bürgermeister Helmut Luichtl sieht in dem Ausbau ebenfalls eine Verbesserung der Verkehrssituation. "Die Strecke war in der Vergangenheit schwierig", sagt er. Eine Mulde auf der Strecke habe gerade bei tiefstehender Sonne im ehemaligen Kreuzungsbereich für schlechte Sicht gesorgt. Das sei nun entschärft worden. "Unfälle kann man nie ganz verhindern. Aber durch den Kreisverkehr wird die Geschwindigkeit verringert. Dann fallen mögliche Unfälle nicht so schlimm aus", sagt der Bürgermeister. Auch der Fahrradweg sei eine Bereicherung.
In Merching hatte es in der Vergangenheit auch über die zweite Einmündung zur Kreisstraße südlich des jetzigen Kreisverkehrs Diskussionen gegeben. Auf Kreisebene gab es Überlegungen sie ganz zu sperren. Nun bleibt der Zufahrtsweg aber weiter für den landwirtschaftlichen Verkehr offen. Das ist laut Luichtl im Sinne der Gemeinde. "Gerade zur Erntezeit, wenn die landwirtschaftlichen Fahrzeuge mit Anhängern unterwegs sind, ist diese Verbindung wichtig. Wenn wir die Straße schon haben, warum sollen wir sie dann nicht auch nutzen?"
Dass die AIC12 nicht übermäßig verbreitert wurde, sei auch gut. "Es mussten nicht so viele landwirtschaftliche Flächen hergegeben werden und die Straße ist dennoch breit genug, damit zwei Fahrzeuge aneinander vorbeikommen. Das ist ein guter Kompromiss", sagt Luichtl. Ein halber Meter klinge nicht nach viel. "Aber über die kilometerlange Strecke gesehen, kommt da doch eine beachtliche Fläche zusammen", sagt der Bürgermeister.
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