Wie der "Rebell von Mering" dem Ort eine Notkirche beschert hat
Plus Pfarrer Josef Renftle gilt als Wegbereiter des Altkatholizismus. Er spaltete 1870 die Pfarrgemeinde in Mering - und brachte den Meringern den Ruf eines rebellischen Volks ein.
Im Hinblick auf die Meringer Chronik zum tausendjährigen Jubiläum der Marktgemeinde befassen sich derzeit Autoren mit vielen Aspekten der Ortsgeschichte. Vermutlich wissen viele Meringer nicht, dass es Ende des 19. Jahrhunderts an ihrem Wohnort sogar einmal eine Notkirche gegeben hat. Die Holzbaracke mit Türmchen stand von 1874 bis 1878 in der Meringerzeller Straße unweit der St. Michaelskirche. So kam es dazu.
Damals gab es eine Kirchenspaltung innerhalb der katholischen Pfarrgemeinde. Auslöser des Meringer Kirchenstreits von 1870, der den kleinen Ort in die Schlagzeilen der überörtlichen Presse und die Meringer in den Ruf eines rebellischen Volkes brachte, war das erste vatikanische Konzil mit dem Dogma der Unfehlbarkeit des Papstes. Die Rechtmäßigkeit dieser im Konzil gefassten Beschlüsse stellte der damalige Ortspfarrer Josef Renftle, der zu dieser Zeit bereits seit zehn Jahren katholischer Seelsorger in Mering war, massiv in Frage. Die Folge war eine Spaltung der Kirche in der Mitte der Meringer Gesellschaft in Anhänger des Augsburger Bischofs Pankratius von Dinkel und solche des Pfarrers Josef Renftle. Die tiefgreifende Auseinandersetzung beschäftigte auch die Parteien des bayerischen Landtags und fand schließlich ihren Widerhall in dem Ringen zwischen Katholiken und den sich abspaltenden altkatholischen Kreisen.
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