OpenAir: Mit heißem Swing der Kälte getrotzt

VonManuela Rieger

Friedberger Schlosshof verwandelt sich in einen brodelnden Jazzkeller

Friedberg Die „Bavarian Classic Jazzband“ brachte ein kleines Stück Jazzgeschichte in den Friedberger Schlosshof mit. Dort swingte und groovte es und das Publikum ging begeistert mit. Knapp 150 Jazz-Enthusiasten trotzten in Decken gehüllt der Kälte und erlebten zum Auftakt der sommerlichen Open-Air-Reihe im Schlosshof ein Konzert mit mitreißenden Rhythmen und zahlreichen Soli.

Es scheint doch einen Ort der Alterslosigkeit zu geben auf dieser Welt. Nur ist noch nicht endgültig geklärt, ob der in New Orleans liegt oder doch in Friedberg. Solange wandert die Alterslosigkeit munter durch die Welt und lässt sich dort nieder, wo die Bavarian Classic Jazzband gastiert. Dies war nun der gut besuchte Hof des Wittelsbacher Schlosses. Da standen sechs „alte Hasen“, Torsten Klagens (Klarinette, Saxofon), Dieter Lauterbach (Trompete, Moderation), Knalle Walle (Tuba), Manfred Arriva Zöbisch (Banjo), Charly Thomass (Piano) und Heye Villechner (Drums), neben der „jungen“ Posaunistin Marion Limbert auf der Bühne, schnippten sich kurz den Einsatz zu, und mit einem Mal gab es die Alterszuschreibung nicht mehr. Die Vitalität des Swing, des Boogie-Woogie und des Jazz kann anscheinend nicht gebremst werden durch irgendeinen Alterungsprozess seiner Akteure und Zuhörer. Und das hatte dann schon fast etwas Metaphysisches an diesem Gute-Laune-Abend. Cole Porters „High Society“ bildete den Auftakt einer traumhaften Reise durch die Anfänge des Jazz. Ein rasantes Tempo war vorgegeben und wurde in Stücken wie Louis Armstrongs „Struttin’ With Some Barbecue“ aufrechterhalten.

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