Sein Saxofon spielt er mit dem Herzen
In den 1960er-Jahren war Günter Schaipp ein Hippie und wollte nach Brasilien auswandern. Jetzt lebt er in Rinnenthal und widmet sich dem Jazz
Pablo Picasso sagte einmal: „Lerne die Regeln wie ein Profi, dann kannst du sie als Künstler brechen.“ Diesem Zitat kann sich Günter Schaipp hundertprozentig anschließen, ist er doch einer der interessantesten Saxofonisten im Wittelsbacher Land. Vielseitigkeit, technische Raffinesse und ein außerordentliches musikalisches Gespür zeichnen die Spielweise des Mannes aus, der sagt: „Ein Leben ohne Saxofon wäre nur wenig wert.“ Und doch spielt er das Musikinstrument aus Messing erst seit 30 Jahren. „Ich war in den 60er-Jahren Teil der Hippiebewegung“, sagt der 65-Jährige. „Da war es logisch, dass man Gitarre spielt, so habe auch ich angefangen.“
Die Liebe zur Musik an sich bekam er jedoch schon in die Wiege gelegt. Sein Onkel spielte Akkordeon und war Berufsmusiker, seine Mutter sang für ihr Leben gern. „Die Hippies haben mein Musikgefühl dann verstärkt“, sagt Schaipp, der in Inningen in einer der ersten Kommunen im Augsburger Raum seine Jugendjahre verbrachte. Die paradiesvogelbunte Jugendrebellion der Hippies hat sein Leben stark beeinflusst. Studiert hat der geborene Augsburger Gartenbau. Das war auch den Hippies geschuldet, denn: „Wir wollten mit unserer Kommune nach Brasilien auswandern.“ Der Traum ging aber für Günter Schaipp nicht in Erfüllung, da er schon zwei Kinder hatte, einen Sohn und eine Tochter. Seine ersten musikalischen Erfahrungen sammelte Schaipp mit Musikern der lokalen Musikszene. „Ich hatte Bands, seit ich 14 Jahre alt war“, erzählt der Rinnenthaler und rückt seine Baskenmütze zurecht. „Anfangs habe ich nur in Rockbands gespielt, aber ich wollte immer den perfekten Ton finden.“ Einen lang gezogenen Ton á la Carlos Santana oder John Abercombie. Da die Elektronik auf der Gitarre das einfach nicht hergab, wandte er sich dem Saxofon zu. Erst ließ er sich von einem bekannten Saxofonisten alle Tricks zeigen, dann studierte er bei dem bekannten amerikanischen Musiker Chico Freeman. Stilistisch ist er im Jazz genauso zu Hause wie im Rock und besticht heute an Tenor-, Alt- und Sopransaxofon. „Meine künstlerischen Vorbilder sind Santana und John McLaughlin“, sagt er. Und: „Mit dem Saxofon kam der Jazz.“
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