Tauben-Plage in Friedberg: Anwohner ärgern sich über Dreck
Hunderte Vögel belagern die Dächer an der Herrgottsruhstraße in Friedberg. Die Anwohner ärgern sich nicht nur über den Dreck, sondern auch über die Untätigkeit der Stadt.
Die Fenster sind voller Kot, schwarze Schlieren ziehen sich an der Hauswand entlang, die Dachrinnen sind von Dreck und Gefieder verstopft und auch am Boden sind die Hinterlassenschaften deutlich zu erkennen. In der Herrgottsruhstraße in Friedberg gibt es ein Problem: Tauben. In Scharen tummeln sie sich, mal auf dem Dach des alten Kinderheims, mal auf dem Vordach der Bäckerei Scharold. Auch auf den Giebeln von Körners Hofladen lassen sich die Vögel nieder.
Tauben-Plage: Jahr für Jahr wird es schlimmer
„Grob geschätzt sind hier bis zu 200 Tauben unterwegs“, sagt Stephan Körner. „Das wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Mittlerweile sind das richtige Schwärme.“ Und die hinterlassen Spuren. Sein Hausdach ist mit Kotflecken übersäht, die Dachrinne ist regelmäßig verstopft. „Ich habe extra eine Hebebühne ausgeliehen, um das alles zu reinigen“, erzählt der 37-Jährige. „Wegen der Tauben haben wir jetzt schon Schäden am Haus, obwohl wir es erst 2013 fertiggebaut haben. Das ist richtig ärgerlich.“
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Vielleicht sollte man sich mal überlegen, warum die Tauben ausgerechnet diese Orte so wahnsinnig attraktiv finden: Bäckerei, Hofladen. Wenn ich Taube wäre, würde ich auch dort "herumlungern", da muss ja eine phantastische Futterquelle sein. Anstatt sich über intelligente Opportunisten zu ärgern, könnte man mit derselben Vehemenz bitte auch hinter den Menschen her sein, die so freigiebig ihre eigene Nahrung auf den Straßen der Stadt verteilen - Mutti Stadtreinigung räumt ja im Zweifelsfall hinterher. Oder?
Und natürlich stimme ich den beiden Kommentatorinnen uneingeschränkt zu: betreuter Taubenschlag ist das Mittel der Wahl. Dort erhalten die Tauben artgerechtes Futter, was sich sofort auf die Beschaffenheit des Kots auswirkt, der ist dann nämlich kompakt, trocken, klein, und eben nicht schmierig und schlotzig. Ganz ehrlich: dass man sich erschreckt, wenn plötzlich ein Vogel im Zimmer ist und erst mal nicht weiss, wie man den unbeschadet wieder hinausbefördert, das ist nachvollziehbar.. Das aber so darzustellen, als verkörpere ein verflogener Vogel den Horror schlechthin - wohl, weil es eine Taube ist - das halte ich, Entschuldigung, für übertrieben. Man teilt den Lebensraum und muss sich arrangieren. Solange man sich nicht dafür interessiert, dass Landwirtschaft und Flurbereinigung für die Vogelfauna auch noch etwas übrig lassen - üblicherweise feldern Tauben nämlich gerne, das heisst, sie suchen den Boden nach Sämereien ab - solange werden sie logischerweise ihr Heil in den Städten suchen.
Tipp aus Nördlingen im Ries - so funktioniert es
Zimmer zu vermieten – Kost und Logis sind frei
Nördlingen, Stadtmitte, Zimmer mit Frühstück, Balkon und Blick über die Altstadt. Tatsächlich haben sich jede Menge Bewerber spontan gemeldet und die Lage und Ausstattung für gut befunden.
Das zweite Hotel dieser Art wurde in Nördlingen eröffnet, ein Taubenhotel im Dachstuhl der Kirche St. Georg. Natürlich sind Kost und Logis frei. Das Anfüttern dieser gefiederten Gesellen hat augenscheinlich funktioniert.
Mit Begeisterung nehmen die Nördlinger Tauben ihr neues Zuhause an. Sie fliegen emsig aus und ein, genießen ihr Leben, sitzen neugierig auf dem „Gartenzaun“, dem Schneefanggitter und blicken gelangweilt über die Menschenmenge in der Fußgängerzone.
Das Taubenhotel soll den Tauben als Nistplatz dienen. Die Eier werden dann durch Plastikeier ausgetauscht. So will man in Nördlingen die Taubenplage in den Griff bekommen.
Der größte Feind der vielen historischen Gebäude, das sind sie, die gefiederten Gesellen. Für die Kinder und die jung gebliebenen Alten sind die Tauben auf dem Marktplatz liebe Gesellen. Überall finden sie Brotkrumen und sonstige Leckereien der kauenden Gäste der vielen Straßenkaffees.
Füttern? Auf gar keinen Fall, füttern ist streng verboten. Zuwiderhandlung kann bis zu 1.000.-- Euro Strafe bedeuten. Zwanzig Jahre lang gilt diese Verordnung.
Sie werden nicht hungers sterben, sie werden aber weniger werden . . .
Als zeitgemäße Methode kommt einzig und allein ein betreuter Taubenschlag in Frage. Es wirkt mittel- und langfristig. Mittelfristig, weil die Tauben es als neuen Rückzugsort akzeptieren und sich zu 80% im Schlag aufhalten. Dadurch bleibt natürlich auch der größte Teil des Kots im Schlag.
Langfristig reduziert es die Schwarmgröße effektiver als ein Falke, da pro Taubenpaar jedes Jahr bis zu 10 Gelege a 2 Eier gegen Attrappenausgetauscht werden können. Angenommen, von den 200 Tauben sind alle verpartnert, also 100 Paare. 100 Paare können zusammen 2000 Eier legen, die dann einfach ausgetauscht werden. Kein Falke der Welt kann in einem Jahr so viele Tauben schlagen! Außerdem sterben ja auch Alttiere, was langfristig eine Reduzierung des Schwarms zur Folge hat.
Es verhält sich bei Stadttauben eigentich wie mit Straßenkatzen und- hunde. Das Töten der Tiere bringt nichts, aber die Verhinderung von Nachwuchs hat eine enorme Erfolgsgarantie. Deshalb gibt es ja die Kastartionsaktionen.