
Wasserwacht Mering macht es vor: So funktioniert eine Eisrettung

Auf dem Kissinger Weitmannsee brechen zwei Personen durch das Eis. Wie sich die Wasserwacht Mering an der Lechstaustufe 22 auf so eine Eisrettung vorbereitet.
Buchstäblich auf dünnem Eis bewegten sich in den vergangenen Wochen mehrere Hundert Menschen auf den zugefrorenen Seen im Wittelsbacher Land. Zwei Personen brachen vor rund zwei Wochen durch das Eis auf dem Kissinger Weitmannsee. Der Eisunfall in Kissing ist kein Einzelfall, auch deswegen bereiten sich die heimischen Einsatzkräfte entsprechend vor. Die Wasserwacht Mering übte am vergangenen Samstag eine Eisrettung an der Lechstaustufe 22 bei Unterbergen und zeigt, wie so etwas funktioniert.
Bei Sonnenschein und milden Außentemperaturen standen für die zwölf Fortbildungsteilnehmer zunächst die notwendigen Maßnahmen zur Eigensicherung auf dem Lehrplan. Im Anschluss erfolgte ein Überblick über mögliche Hilfsmittel zur Eisrettung: Dazu gehören Eisleitern, Tische, Schleifkorbtragen und spezielle Eisrettungsschlitten. Durch Trockenübungen am Ufer wurden der Aufbau und der Umgang mit dem Eisrettungs-schlitten sowie die Anwendung der Sicherungsmaßnahmen geübt.
Dann wurde es für die Wasserretter ernst: Die Eigenrettung aus dem vier Grad kalten Wasser musste jeder selbst ausprobieren. Trotz Kälteschutzanzug war die Kälte des Wassers am ganzen Körper deutlich zu spüren, zumal das Eiswasser durch Reißverschluss sowie Arm- und Beinmanschetten in den Anzug eindringt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt konnten sich alle vorstellen, welchen Schock ein unbedarfter Eisläufer oder Spaziergänger beim plötzlichen Einbrechen in das Wasser erlebt.
Wasserwacht Mering: Was zu einer Eisrettung alles dazugehört
Nach der erfolgreichen Eigenrettung aus dem Eisloch, die mit und ohne spezielle Hilfsmittel, wie etwa sogenannten Eispickern erfolgte, wurde mit dem Eisrettungsschlitten geübt. Dieser bietet den Einsatzkräften eine Plattform, um selbst bei sehr brüchigen Eisverhältnissen sicher an die Einbruchstelle zu gelangen. So kann laut der Wasserwacht eine Person schnell und schonenden aus dem Wasser und zurück an Land gebracht werden.

Abgerundet wurde die Fortbildung mit einem kompletten Einsatzablauf von der Ankunft der Schnelleinsatzgruppe über die Rettung bis hin zur Übergabe des Geretteten an den Landrettungsdienst.
Die Einsatzkräfte der Wasserwacht Mering sehen sich nach der Übung gut vorbereitet für die nächste Eisrettung. Dennoch hoffen alle, dass das Erlernte nicht im Ernstfall angewendet werden müsse. (AZ)
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