Vom Dorfgendarm bis zum Präsidium
In seinem neuen Werk dokumentiert Franz Knittel die Geschichte der Meringer Polizei und der Landpolizei
Großbrände und Verkehrskatastrophen, Überfälle und tödliche Unfälle – von solch tragischen Momenten in der Marktgemeinde Mering erzählt Franz Knittel in seinem neuesten Buch. Darin beschäftigt sich der Hobby-Heimatforscher eingehend mit der Arbeit und Geschichte der örtlichen Polizei, schlägt einen Bogen vom Dorfgendarmen bis zum hochtechnisierten Polizeipräsidium Schwaben-Nord. Manche Ereignisse, von denen die Chronik berichtet, bringen uns noch heute zum Schaudern, andere Anekdoten zum Schmunzeln.
Durch Hornsignale und Sturmgeläute wurden die Meringer Bürger im März 1899 aus dem Schlaf geweckt: Das Anwesen von Xaver Landsberger brannte lichterloh. „Das entfesselte Element griff so rasch um sich“, schildert der Chronist, dass innerhalb weniger Minuten das ganze Gebäude in Flammen stand: Sämtliche Futtervorräte sowie das in den Tennen gelagerte Getreide wurden vernichtet. Kaum hatte sich die Erregung gelegt, ertönte zwei Tage darauf schon wieder Feueralarm. Im Hartwald war ein Brand ausgebrochen, dem Jungholz auf einer Fläche von drei Tagwerken zum Opfer fiel. Im Mai 1901 lief nachts die telefonische Meldung ein, dass sich auf den offenen Wägen des um ein Uhr von München kommenden Kohlenzuges zwei Schwarzfahrer befinden. Sofort wurde das Polizeipersonal verständigt, welches sich mit festen Prügeln bewaffnete und die beiden Schwarzfahrer aus ihren Verstecken holte. Jeder trug ein langes Messer bei sich; die Gendarmerie suchte im Versteck und fand noch weitere fünf lange Messer.
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