Vorstoß mit Hintergedanken

VonChristoph Frey

Region Augsburg Im Heimatort von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gehört er zum Alltag. Über 1500 Mal im Jahr steigt der Rettungshubschrauber "Christoph 32" am Ingolstädter Klinikum auf und ist im nur eineinhalb Kilometer entfernten Gerolfing nicht zu überhören. Das könnte sich ändern. Zumindest wenn es nach dem Augsburger Landtagsabgeordneten Johannes Hintersberger (CSU) geht. Der plädiert für eine Verlegung des Hubschraubers nach Eichstätt, immerhin Heimstatt eines ordentlichen Kreiskrankenhauses, während in Ingolstadt eine der großen bayerischen Kliniken steht.

Ist es tatsächlich denkbar, dass in Bayern unter der Nase des Ministerpräsidenten seinem überregional bedeutenden Heimatkrankenhaus der Rettungshubschrauber abgezogen wird und er stattdessen an einem medizinisch weniger gut ausgestatteten Standort landet? Schließlich waren bislang im Freistaat die Hubschrauber-Standorte stets an die überörtlich bedeutenden Kliniken angebunden, die für die Versorgung Schwerstverletzter besonders gerüstet sind.

Genau darin liegt der Hintergedanke von Hintersbergers Vorstoß, der mittlerweile nach Angaben des Bayerischen Innenministeriums geprüft wird (wir berichteten). Denn die Analogie zu Augsburg liegt auf der Hand. Auch das dortige Klinikum, noch ein gutes Stück größer als das Ingolstädter, hätte gern einen eigenen Rettungshubschrauber und wird von der örtlichen Politik massiv unterstützt.

Friedberg Christoph Frey Ingolstadt Johannes Hintersberger Augsburg Bayern