
Heimelige Stimmung beim Friedberger Christkindlmarkt

Für viele Friedberger ist der Besuch der Stände vor St. Jakob gute Tradition.
Adrijana Mahl und ihr Papa Anton gehören zu den ersten Besuchern des Karitativen Christkindlmarktes: Am Stand der Kräuterweiber decken sich die beiden mit Weihnachtsplätzchen ein – wie in jedem Jahr. Heuer seien sie jedoch besonders früh dran, berichtet Anton Mahl. Ein klarer Vorteil, denn dann ist die Auswahl noch am größten. Neben dem Gebäck mag Adrijana eine Sache ganz besonders am Christkindlmarkt: den Kinderpunsch.
Der Karitative Christkindlmarkt als Einstieg in die Adventszeit
Wer durch Glühwein- und Bratwurstduft zwischen den Ständen flaniert, der trifft viele, für die der Besuch auf dem Markt einfach Tradition ist. Elvira Wandinger ist mit ihrem Mann da – im Kinderwagen liegt der Enkelsohn. Für den es der erste Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ist. „Es ist ein toller Einstieg in die Weihnachtszeit“, sagt Wandinger. Und dazu könne man noch etwas Gutes tun. Zum Friedberger Advent, der kommende Woche startet, kommt die Familie auf jeden Fall wieder.

Alfred und Claudia Pach besuchen den Christkindlmarkt traditionell donnerstags kurz nach der Eröffnung. Denn dann versuchen sie am Losstand des TSV Friedberg ihr Glück. Früher, da habe das Rote Kreuz auf dem Volksfest immer einen Stand mit Losen gehabt. Dort habe man für den guten Zweck ein bisschen zocken können. Seit es diese Möglichkeit nicht mehr gibt, werden die Pachs nur noch einmal im Jahr zu „Glücksspielern“: auf dem Karitativen Christkindlmarkt. Auch in diesem Jahr hat sich der Einsatz wieder gelohnt: Unter zehn Losen sind sieben Gewinne. Einer davon ist ein bunter Plastikball. „Für die Enkel“, sagt Pach. Seine Frau hatte noch mehr Glück: Sie zieht stolz ein neues Nachthemd aus der Tasche – Originalpreis fast 80 Euro. Doch nicht nur wegen der Lose kommen die Pachs zum Karitativen Christlkindlmarkt. „Es ist sehr heimelig hier, ein super Ambiente, da muss man gar nicht weit weg fahren“, findet Alfred Pack.
Der kurioseste Preis beim TSV: Eine Packung Wurst
Hinter dem Tresen steht Martha Pfaffenzeller. Schon seit 25 Jahren verkauft sie am ersten Tag des Marktes Lose für den guten Zweck. Über das Jahr sammeln die Ehrenamtliche Spielzeug, Küchengeräte, Dekoartikeln und viel mehr. „Wir hatten noch nie Probleme, alle Lose loszuwerden“, berichtet Pfaffenzeller. Der kurioseste Gewinn, der auf den Regalen lagert? „Eine große Tüte mit Wurst“, sagt sie und lacht. Große Schlangen bilden sich vor dem Stand des Frauenbunds: Das Objekt der Begierde: Marmelade in allen möglichen Sorten. Eine Frau kauft den süßen Brotaufstrich in der Variante Holunder. Das sei die Lieblingssorte ihrer Enkelin, die inzwischen in Amerika lebt, berichtet sie. Für ihren Sohn nimmt sie ein Glas Himbeermarmelade mit. Auch beim Bratwurststand ist schon am späten Nachmittag reger Betrieb. Vom Häuschen gegenüber weht einem ein eher ungewohnter Weihnachtsmarkt-Geruch in die Nase: Parteifreie Bürger, ödp und FDP verkaufen dort gemeinsam Süßkartoffel-Pommes. Doch auch die untypische Speise kommt bei den Besuchern an.
Noch bis Sonntag dauert der Karitative Christkindlmarkt an. Am Wochenende haben die Stände vor St. Jakob jeweils von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
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