Die Auerhahnschützen in Mering benötigen eine dringende Sanierung ihrer Schießanlage. Bislang ist die in die Jahre gekommene Anlage analog. Eine elektrische Schießanlage mit integrierter Beleuchtung stelle eine „signifikante Verbesserung dar“ und gewährleiste die Attraktivität des Vereins für die kommenden Jahrzehnte. Die Vertreterinnen und Vertreter der Auerhahnschützen betonten in der jüngsten Hauptausschusssitzung: „Wenn wir erfolgreich Nachwuchsarbeit betreiben wollen, brauchen wir eine Anlage, die den heutigen Ansprüchen genügt.“ Dafür beantragten sie eine Zuschusszusage von maximal 19.800 Euro. Doch die Mitglieder des Hauptausschusses wollten diese Finanzspritze nicht so ohne Weiteres zusagen.
Auerhahnschützen suchen nach Sponsoren
Nächstes Jahr feiert der Schützenverein Auerhahn sein 75-jähriges Bestehen. Er hat mit seinen 62 Mitgliedern eine lange Tradition in Mering-St. Afra. Der Verein kann die Kosten von 21.000 Euro für die neue Anlage mit sechs elektronischen Schießständen nicht allein stemmen. 1200 Euro an Eigenmitteln sind vorhanden. Spenden von Firmen sind angefragt, dazu gebe es jedoch noch keine Rückmeldung.
Andreas Widmann, Fraktionssprecher der SPD und Sportbeauftragter, hatte zum Zuschussantrag mehrere Einwände. „Ich sehe zwar die sportliche Notwendigkeit, aber viel mehr als der Bericht darüber, hätte ich mir hier in der Ausschusssitzung eine Aufstellung über die Mitgliedsbeiträge, die Förderzusagen und die Eigenmittel gewünscht.“ Die Mitgliedsbeiträge der Auerhahnschützen seien nämlich so gering, dass der Bayerische Landessportverband (BLSV) die Förderung für das Projekt nicht gewähren könne. Zuerst müssten die Mitgliedsbeiträge erhöht werden, bevor ein Zuschuss vonseiten der Kommune zugesagt werden könne.
Bürgermeister Florian Mayer sprang für die Auerhahnschützen in die Bresche: „Wir dürfen nicht vergessen, dass das er erste Zuschussantrag der Auerhahnschützen ist.“ Die bisherige Anlage wurde komplett aus Eigenmitteln finanziert. Er werde sich persönlich dafür einsetzen, dass noch weitere Sponsoren für die Anlage gefunden werden. Seine Fraktionskollegin Silvia Braatz pflichtete ihm bei: „Wenn ich allein daran denke, was wir für andere Vereine bereits Zuschüsse gewährt haben, können wir hier doch nicht ablehnen.“ Georg Resch, Fraktionssprecher der CSU, wollte mit einem Kompromiss punkten: „Wie wäre es denn, wenn wir 16.800 Euro Defizitübernahme gewähren und die restlichen 3000 Euro dem Verein als zinsloses Darlehen zur Verfügung stellen?“ Eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge um einen solchen Prozentsatz sah er als äußerst kritisch an. Für Erwachsene wären das statt 36 Euro, dann 50 Euro. „Das könnte dem Verein Mitglieder kosten.“
Mathias Stößlein (UWG) sprach sich deutlich dafür aus, dass sich der Verein zunächst zu einer Generalversammlung trifft, um über die Vorschläge vonseiten der Kommune zu beraten. Zudem müsse zunächst geklärt werden, welche Spenden denn bezahlt werden. „Aus meiner Erfahrung von der Kolpingkapelle weiß ich, dass auch Mitgliedsbeiträge um 25 Euro erhöht werden mussten“, sagte er. Dies sei immer schmerzhaft, aber in manchen Fällen ein notwendiger Schritt. Seine Fraktionskollegin Jessica Bader hatte eine andere Auffassung: „Wir sollten unsere Zuschusszusage nicht an einer Verpflichtung zur Beitragserhöhung knüpfen.“
Antrag der Auerhahnschützen wird vertagt
Petra von Thienen, Sprecherin der Grünen, wollte wissen, ob noch andere Sponsoren gewonnen werden können. Und wie der Verein weitere Jugendliche gewinnen will. Die Auerhahnschützen dazu: „Wir haben noch keine Zusage von den Banken.“ Die Jugend spreche man über Mund-zu-Mund-Propaganda sowie einen eigenen Instagramkanal an. Zudem plane man dieses Jahr, auch beim Ferienprogramm teilzunehmen.
Michael Metz (UWG) stellte schließlich einen Antrag zur Geschäftsordnung. Damit wurde darüber abgestimmt, den Antrag zu vertagen, bis die Auerhahnschützen vereinsintern geklärt haben, ob eine Mitgliedsbeitragserhöhung und ein zinsloses Darlehen überhaupt infrage kommen. Mit sieben zu vier Gegenstimmen wurde der Vertagung zugestimmt.
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