Bernhard Köck ist seit über 50 Jahren Meditiationslehrer. Mehreren Tausend Menschen hat er die Transzendentale Meditiation (TM) beigebracht. Anfang des Jahres machte er sich auf den Weg nach Indien. Er nahm bei dem großen Pilgerfest Kumbh Mela in Prayagraj teil, zu dem 400 Millionen Pilger erwartet wurden. Nur wenige Tage später kam zu einem Massenunglück unter den Gläubigen, bei dem mindestens 40 Menschen starben und viele verletzt wurden. Doch nicht nur von diesen Erlebnissen berichtet Bernhard Köck bei seinem Vortrag „6000 Kilometer quer durch Indien – eine spirituelle Reise zum Ursprung des Selbst“, der am Mittwoch, 4. Juni, um 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus in Unterbergen zu sehen sein wird. Günter Wurm und das Team der Stadluni Unterbergen holten den Meditationslehrer bereits mehrfach nach Unterbergen.
Die Gegensätze ziehen Bernhard Köck an
Das Leben von Bernhard Köck verlief nicht immer geradlinig. Doch genau diese Umbrüche brachten ihn zu einer ganz besonderen Form der Meditation. Seine Kindheit verbrachte er im erzkatholischen Altötting, nach dem Abitur ging er für zwei Jahre zur Bundeswehr nach Passau. „Und genau da, wo man es am wenigsten vermutete, traf ich auf einen Mitsoldaten, der mir die Transzendentale Meditation näher brachte.“ Er, der sonst nicht gerne lernte und unkonzentriert war, konnte sich auf einmal fokussieren. In den 1970er-Jahren als Soldat zu meditieren, war nicht üblich. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich statt auf der Stube, auf dem WC versuchte, zu meditieren“, sagt Köck und lacht. Schon bald riss er mit seiner Begeisterung andere Soldaten mit. „Ich erkannte, dass ich mit meiner Art anderen Menschen etwas beibringen kann.“ Er ließ sich in der Schweiz zum TM-Lehrer ausbilden. Zuvor hatte er bei einem Lehrgang Maharishi Mahesh Yogi, den Begründer der TM und Guru der Beatles, getroffen und es war restlos um ihn geschehen. In seinem letzten Projekt im Allgäu waren es 900 Menschen, die diese Methode erlernten.

Köck liebt die Gegensätze. So war es für ihn nicht abwegig, dass er sich neben der spirituellen Meditationslehre als 23-Jähriger für ein Betriebswirtschaftsstudium entschied. „Ich sah da von Anfang an eine Verbindung“, sagt Köck. Denn in einer Zeit der digitalen Überflutung, des Leistungsdrucks und der Schnelllebigkeit benötige unser Gehirn dringend absolute Stille zur Regeneration. Doch bevor er TM und sein Wirtschaftsstudium miteinander verband, zog es ihn in die Welt des Immobilienhandels. „Ich war sehr erfolgreich und verdiente viel Geld.“ So viel Geld, dass er sich auf den Philippinen niederließ und ein Ressort eröffnen wollte. Er hatte dort seine erste Frau kennengelernt und pendelte zwischen München und den Philippinen.
Transzendentale Meditation soll für viele Menschen möglich sein
Nach 13 Jahren verliebte er sich aber in eine Frau aus dem Allgäu. Auf dem Höhepunkt seines Projekts folgte er seinem Herzen und ging zurück nach Deutschland. Die TM ließ ihn dabei nie los. Er bot Kurse an, unter anderem auch für Unternehmen. 2018 scheiterte seine zweite Ehe. „Es war der Aufbruch“, sagt Köck. Mittlerweile lebt er mit seiner Lebensgefährtin Astrid zusammen. Auf seinem Weg erlebte er immer wieder Zeiten, da es ihm wirtschaftlich ausgezeichnet ging. „Ich kenne aber auch die Phasen, da ich finanziell nicht rosig da stand.“ Das ist auch einer der Gründe, warum Köck seit neuneinhalb Jahren seine Kurse auf Spendenbasis anbietet. „Mir geht es darum, dass jeder diese Meditationsmethode, die unabhängig von einer Weltanschauung ist, erlernen kann.“
Auf seiner Reise durch Inden nahmen er und Astrid an einer traditionellen Hochzeit teil. Zu den Höhepunkten der Tour durch Indien zählt auch die Umrundung des heiligen Bergs Arunachala. „Barfuß wohlgemerkt“, sagt Köck.
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