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Friedberg: Die Könige in St. Jakob in Friedberg waren eigentlich Hirten

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Die Könige in St. Jakob in Friedberg waren eigentlich Hirten

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    Die Figuren der Heiligen Drei Könige haben eine ungewöhnliche Geschichte. Ihre prunkvolle Ausstattung wurde ihnen zum Verhängnis.
    Die Figuren der Heiligen Drei Könige haben eine ungewöhnliche Geschichte. Ihre prunkvolle Ausstattung wurde ihnen zum Verhängnis. Foto: Helmut Schamberger

    Zum 6. Januar wandelt sich die Szenerie der Krippen im Wittelsbacher Land: Die Heiligen Drei Könige halten Einzug. In Friedberg haben die drei Figuren von Caspar, Melchior und Balthasar eine ungewöhnliche Wandlung hinter sich: Sie waren ursprünglich Hirten. Den Hintergrund der Geschichte kennt Pater Steffen Brühl - und der Stadtpfarrer hat dazu auch eine Botschaft.

    Die Figuren der Krippe in St. Jakob, die der Wallfahrerverein jedes Jahr ab November aufbaut, stammen aus unterschiedlichen Zeiten. Allen gemeinsam ist, dass Köpfe und Hände aus Wachs modelliert sind, wie es bis ins 19. Jahrhundert üblich war. Die ältesten Krippenfiguren stammen vermutlich aus dem frühen 19. Jahrhundert und standen schon im Vorgängerbau der Stadtpfarrkirche. Als am 2. März 1868 der alte Kirchturm in das Kirchenschiff stürzte, wurde ein Großteil dieser Figuren zerstört. So gibt es unter unseren Krippenbewohnern „Überlebende“ des Unglücks von damals – und neu Hinzugekommene.

    Die Krippe in St. Jakob  in Friedberg ist bis 2. Februar zu sehen.
    Die Krippe in St. Jakob in Friedberg ist bis 2. Februar zu sehen. Foto: Andreas Schmidt (Archivbild)

    Wie aber wurden aus Hirten Könige? Früher war die Krippe nicht durch ein hohes Glas gesichert, sondern nur durch eine niedrige Begrenzung. Die prunkvollsten und schönsten Figuren waren die Heiligen Drei Könige. Sie haben wohl jemandem so gut gefallen, dass er sie eines Nachmittags in der Weihnachtszeit mit sehr langen Fingern aus der Krippe gestohlen hat. Eine Krippe ohne Könige – das geht nicht!

    Also wurden einige Hirten geprüft und für würdig befunden, künftig als Könige in der Krippe zu dienen. Neu eingekleidet, mit Turbanen und Kronen versehen, sieht man ihnen heute ihre schlichte Herkunft gar nicht mehr an. „Wenn das mal kein weihnachtlicher Gedanke ist: Mit ihm werden wir alle zu Königen“, ist das heutige Reümee dazu.

    Krippenweg in Friedberg: Öffnungszeiten und Besichtigung

    Über Jahrzehnte hinweg hatte Hannes Schreier die Krippe immer liebevoll aufgebaut. Seit einigen Jahren wird die Krippe der Stadtpfarrkirche vom Wallfahrerverein betreut. So sorgt man dafür, dass Jahr für Jahr etwas Neues in der Krippe zu entdecken ist.

    Die Krippe in St. Jakob ist traditionell bis Lichtmess am 2. Februar zu sehen. In der Regel ist die Kirche von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Sie ist Teil des Friedberger Krippenwegs, bei dem es noch weitere Besonderheiten zu entdecken gibt. Details dazu finden sich unter: sankt-jakob-friedberg.de

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