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Friedberg: Eine Tafel in der Kirche St. Jakob zählt die Kriegstage in der Ukraine

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Eine Tafel in der Kirche St. Jakob zählt die Kriegstage in der Ukraine

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    200 Menschen kamen vor der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob zum Friedensgebet für die Ukraine zusammen. Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften hatten es gestaltet.
    200 Menschen kamen vor der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob zum Friedensgebet für die Ukraine zusammen. Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften hatten es gestaltet. Foto: Kristina Roth

    200 Menschen versammelten sich am Samstag vor der Stadtpfarrkirche St. Jakob, um gemeinsam für den Frieden zu beten. Christen, Muslime und Bahá’í setzten mit diesem interreligiösen Friedensgebet ein Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk. Unter den Teilnehmenden war auch Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann.

    In der Stadtpfarrkirche zählt eine Tafel die Kriegstage in der Ukraine. „1.095 und jeden Tag kommt ein weiterer hinzu – Tage voller Leid, Angst und Zerstörung“, erklärte Pater Steffen Brühl, katholischer Stadtpfarrer von Friedberg, zu Beginn des Gebets. Er sprach von zerbombten Städten, auseinandergerissenen Familien und unzähligen Opfern. „Mit dem russischen Angriff ist der Krieg nicht nur in die Ukraine gekommen, sondern auch nach Europa“, mahnte er. Trotz der düsteren Realität war seine Botschaft eine der Hoffnung: „Wir sind hier, weil wir glauben, dass es nicht so bleiben muss. Frieden ist möglich.“

    Drei Jahre Ukraine-Krieg: Friedensbotschaft in Friedberg

    Neben den drei christlichen und der islamischen Gemeinde Friedbergs nahmen auch die ukrainisch-katholische Gemeinde Augsburg sowie die Bahá’í-Gemeinde Augsburg am Friedensgebet teil. Der ukrainische Kirchenchor verlieh der Feier mit seinen Gesängen eine besondere Würde.

    Der Imam der Türkisch-Islamischen Gemeinde Friedbergs, Ritvan Özten, hob die zentrale Bedeutung des Friedens im Islam hervor. Yvonne Pande, Vertreterin der Bahá’í-Gemeinde, betonte die Einheit der Menschheit und bat um Frieden für alle Völker. Priester Elmar Hirsch von der Neuapostolischen Kirche rezitierte die biblische Noah-Erzählung als Friedensbotschaft. Monika Göppel von der evangelischen Gemeinde Friedbergs erinnerte an die vielen Konfliktherde weltweit.

    200 Menschen kamen vor der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob zum Friedensgebet für die Ukraine zusammen. Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften hatten es gestaltet.
    200 Menschen kamen vor der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob zum Friedensgebet für die Ukraine zusammen. Vertreter und Vertreterinnen verschiedener Religionsgemeinschaften hatten es gestaltet. Foto: Kristina Roth

    Sehr ergreifend war der Bericht der geflüchteten Ukrainerin Natalie Kuscnerchuk, die heute mit ihren Kindern in Friedberg lebt. Sie teilte ihre persönliche Geschichte und schilderte die Herausforderungen, die Geflüchtete täglich meistern müssen – von Sprachbarrieren bis zur beruflichen Neuorientierung. Gleichzeitig sprach sie von ihrer tiefen Dankbarkeit für die Unterstützung, die sie in Deutschland erfahren hat.

    Ein weiterer bewegender Moment war die Darbietung der Sängerin Nataliia Dobroshenko. Mit einem Lied brachte sie das Leid ihrer Heimat zum Ausdruck. Als die Zeile „Mutter Ukraine steht in Tränen“ erklang, breitete sich auf dem Platz eine ergreifende Stille aus.

    Ukrainischer Pfarrer spricht in Friedberg von Gewalt und von Versöhnung

    Pater Bohdan Sabalo, der vor zwei Jahren zur Begleitung geflüchteter ukrainischer Katholiken nach Augsburg gekommen war, sprach über die Bedeutung der Versöhnung, die aber ein Ende der Gewalt und Zerstörung in seiner Heimat voraussetze.

    Den Segen gab Falko von Saldern, Pfarrer der evangelischen Gemeinde. Er formulierte die Sehnsucht nach einer friedlicheren Welt und beendete das Friedensgebet, das ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität und Hoffnung war. Es zeigte, dass ein Miteinander über alle kulturellen und religiösen Unterschiede hinweg möglich ist, nicht nur in Friedberg. (AZ)

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