Es hämmert und quietscht, brummt und bohrt am Marienplatz – und irgendwo hört man einen Schweißtropfen auf die Erde fallen. Es ist Schwerstarbeit, was die Standbetreiber und städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit beim Aufbau für das nahende Altstadtfest bei der Hitze leisten. Doch die Vorfreude auf die Friedberger Zeit ist groß. Das zeigt sich auch bei der Pressekonferenz, bei der die Stadt und Vertreter der drei großen Sponsoren – Stadtsparkasse Augsburg, Stadtwerke Augsburg und Segmüller – auf die kommende Festzeit blicken.
„Das Fest wird getragen von der Bürgerschaft“, sagt Bürgermeister Roland Eichmann. Das merkt man allein bei der Nachfrage der Stoffstufe: Sechs Kilometer Stoff wurden dort bereits verkauft. „Noch letzte Woche Donnerstag waren 51 Kundinnen und Kunden da, von denen rund die Hälfte noch ein neues Gewand nähen wollen“, sagt Altstadtfestorganisator Frank Büschel. Ob sie das noch schaffen bis zum Start am Freitagabend? Ungewiss.
Das Engagement der Menschen – rund 1400 aktive Akteurinnen und Akteure sind laut Schätzungen der Stadt dabei – macht das Fest laut Bürgermeister zu etwas ganz Besonderem. Und auch besonders friedlich. Das zeigt der Blick aufs letzte Mal: „Es gab keine Straftaten, Diebstähle, Körperverletzungen“, so Eichmann – und das bei insgesamt rund 170.000 Besucherinnen und Besuchern. Einzig verschollene Fahrräder wurden gemeldet, wobei das laut Bürgermeister wohl eher Gründe flüssiger Natur hatte. Eine „unnachahmlich friedliche Atmosphäre“.

Einen Anteil daran hat sicher auch das inzwischen 38-seitige Sicherheitskonzept, indem zahlreiche Themen abgehandelt werden: von verlorenen Kindern über Unwetter oder eine stabile Mobilfunkverbindung. In diesem Zusammenhang gibt es in diesem Jahr drei wesentliche Neuerungen. Erstens werden die größeren Zufahrten unter anderem durch neue Überfahrsperren gesichert. Zweitens wird im Rathaus ein dauerhaft besetztes Lagezentrum eingerichtet. Drittens wird das Mobilfunknetz verstärkt, um ein stabiles Notfallnetz sicherzustellen.
Für die Stadt ist insbesondere der Sicherheitsaspekt mit hohen Kosten verbunden. Um zumindest einen Teil reinzuholen, sind die Eintrittspreise in diesem Jahr doppelt so hoch als zuvor. Möglich ist das Altstadtfest aber nur durch die finanzielle Unterstützung von Sponsoren. Auch deren Vertreter freuen sich auf die Friedberger Zeit. „Privat ist das Altstadtfest für mich das absolute Highlight im Jahr“, sagt etwa Marcus Hupfauer, Bereichsdirektor der Stadtsparkasse Augsburg, die auch mit einem Münzprägestand vertreten ist.
Neu sind in diesem Jahr die Stadtwerke Augsburg dabei. „Es ist toll, wie hier Geschichte lebendig gemacht wird“, befindet Marketingleiterin Sengül Karakas. Christof Gerpheide, Vertriebsleiter bei Segmüller, bedauerte, dass es in der damaligen Zeit noch keine Polstermöbel gab, was einen eigenen Stand von Segmüller auf dem Fest ermöglichen könnte. „Aber trotzdem ist das Altstadtfest für uns eine Verpflichtung, schließlich arbeiten hier am Standort rund 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
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