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Friedberger Altstadtfest 2025: Das war bei der Eröffnung geboten und so geht es weiter

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Habe die Ehre, Friedberg! Das Altstadtfest ist eröffnet

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    Mit einem wunderbaren Einzug wurde die Friedberger Zeit am Freitagabend eröffnet.
    Mit einem wunderbaren Einzug wurde die Friedberger Zeit am Freitagabend eröffnet. Foto: Peter Fastl

    Ein bisschen ist Thomas Tramsek schon stolz, als er auf seine Kanone blickt. Gerade eben hat er sie gezündet, Rauchschwaden zirkulieren noch hinter dem Kanonenrohr. „Es ist schon ein super Gefühl“, sagt Tramsek dann mit einem Grinsen. Dabei meint er gar nicht den Kanonenschuss, sondern was dieser bedeutet: Mit seinem Salutschuss setzen sich die mehr als 1000 Teilnehmer des feierlichen Einzugs gen Altstadt in Bewegung. Endlich: Die Friedberger Zeit geht los.

    Schon zwei Jahre nach der letzten „Friedberger Zeit“ wird am Freitagabend also erneut ein Altstadtfest eröffnet. Den Ausreißer aus dem traditionellen Drei-Jahres-Rhythmus hatte die Pandemie verursacht. Die Menschen säumten beim Einzug der Akteurinnen und Akteure, der aus Sicherheitsgründen eine andere Route nahm als üblich, sowie bei der Eröffnung auf dem Marienplatz die Straßenränder. Die Sonne strahlte, die Menschen, die das Fest tragen und lieben, ebenso. Zehn Tage lang ist die Stadt nun im Ausnahmezustand – beim letzten Mal kamen insgesamt 170.000 Menschen zu dem bunten Barock-Treiben.

    Auf die Historientreue legt Bürgermeister Roland Eichmann großen Wert, wie er, stilecht gewandet, bei der Eröffnung betonte. Tausende Menschen kommen im passenden Gewand, Musik, Darbietungen, Handwerk, sogar Speis und Trank sind auf den Barock, die große Zeit Friedbergs als Uhrmacherstadt, abgestimmt. So entsteht sie, „diese unnachahmliche Atmosphäre, ohne die unser Fest nicht das Fest wäre, das wir so lieben“, so Eichmann.

    Davon kann auch Renate Bruckmüller ein Lied singen. Von ihrem Balkon aus hat sie beste Sicht auf die Umzugsstrecke, sie hat deshalb auch Freunde eingeladen, darunter Anneliese und Fritz Schaffner. Alle drei sind historisch gewandet. Bruckmüller sogar in einem Original aus dem Jahr 1989, als die „Friedberger Zeit“ Premiere feierte. Diese unnachahmliche Atmosphäre sei auch für sie etwas Besonderes, sagt Fritz Schaffner. Seine Frau Anneliese fügt an: „Es ist schön, wie viele mit dabei sind und sich für ihre Gewänder etwas Besonderes einfallen lassen, für sich und ihre Kinder.“

    Von links freuen sich Renate Bruckmüller und Anneliese und Fritz Schaffner über die besondere Atmosphäre während der Friedberger Zeit.
    Von links freuen sich Renate Bruckmüller und Anneliese und Fritz Schaffner über die besondere Atmosphäre während der Friedberger Zeit. Foto: Dominik Durner

    Dieses Jahr lege die Stadt als Veranstalterin besonderen Wert auf die Historientreue, denn eine junge Generation schickt sich an, das große Erbe der Gründerväter und -mütter anzunehmen. Die „Friedberger Zeit“ gibt es immerhin schon seit 36 Jahren; der Generationenwechsel ist da ein wichtiges Thema. So gibt mehrere neue Wirte, darunter auch mit veganem Angebot, und auch sonst die eine oder andere Überraschung.

    Zehn Tage Ausnahmezustand: Friedberger Altstadtfest 2025 läuft vom 4. bis 13. Juli

    Für Unmut hatte im Vorfeld teilweise die Erhöhung des Eintrittspreises gesorgt, der sich von fünf auf zehn Euro pro Abend (20 Euro für das Wochenticket; Kinder bis 12 Jahre frei) verdoppelt hat. Doch dafür ist aus Sicht der Stadt als Organisatorin, die 2023 über 300.000 Euro in das Barockspektakel butterte, auch einiges geboten, „Jeder der kommenden Tage hält neue Höhepunkte bereit für Euch, geneigtes Publikum“, pries das Stadtoberhaupt das Fest an, das bis 13. Juli läuft.

    Unnachahmliche Atmosphäre bei der Friedberger Zeit 2025

    Einer dieser Höhepunkte, die Rope-Skipperinnen des TSV Friedberg, sind beim Einzug Teil der Gruppe 20, „Gaukler und Artisten“. Trainerin Chiara Ferner sagt: „Die Friedberger Zeit ist für uns immer ein Highlight. Wir sind mit zwei Gruppen dabei und haben viel Vorbereitungszeit reingesteckt, weil wir uns jedes Mal etwas Neues ausdenken.“ Besonders sei die Friedberger Zeit für viele Sportlerinnen allein schon deshalb, weil sie aus Friedberg und Umgebung kommen: „Es ist etwas komplett anderes, auch wegen der Sichtbarkeit. Normalerweise bestreiten wir Wettkämpfe und Show-Auftritte.“ Die Aufmerksamkeit sei aber nicht der Grund für ihren Einsatz: „Wir machen es für die Friedberger.“

    Bürgermeister Roland Eichmann, hier mit Frau und Kindern, liegt die Historientreue am Herzen.
    Bürgermeister Roland Eichmann, hier mit Frau und Kindern, liegt die Historientreue am Herzen. Foto: Peter Fastl

    Was aber macht diese „unnachahmliche Atmosphäre“ überhaupt aus, von der Bürgermeister Eichmann so schwärmt? Für Ulrike und Stefan Mildner vom SV Ottmaring, der erstmals mit eigener Zunftstange einzieht, liegt die Antwort in den Menschen selbst: „Es ist ein toller Zusammenhalt, man begegnet sich zehn Tage lang immer mit einem Lächeln und man trifft Leute, die man eben nur alle drei Jahre sieht.“

    Rund 1000 Aktive nahmen am Einzug teil, der heuer eine etwas andere Route hatte.
    Rund 1000 Aktive nahmen am Einzug teil, der heuer eine etwas andere Route hatte. Foto: Peter Fastl

    Auch für Anneliese und Fritz Schaffner ist es die einträchtige Stimmung, die das Fest ausmacht. Von Renate Bruckmüllers Balkon rufen sie herunter: „Die Friedberger Zeit ist eine Zeit des Zusammenhalts.“ Denn das Altstadtfest sei eine Zeit, in der alle eine Sprache sprächen: „Habe die Ehre.“

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